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EDS droht ein weiterer Deal zu platzen

16.03.2004

US-amerikanischen Medienberichten zufolge haben die Verantwortlichen des IT-Dienstleisters Electronic Data Systems (EDS) Probleme mit einem Großprojekt eingeräumt. Laut einer Mitteilung an die US-amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) habe ein Kunde bemängelt, EDS könne seine Vertragsverpflichtungen nicht erfüllen. Als Folge drohe der Kunde damit, den Servicekontrakt zu kündigen. Den Berichten zufolge habe der Dienstleister bereits rund 150 Millionen Dollar an Ausrüstung und Software in den Auftrag investiert. Den möglichen Gesamtverlust beziffere das Unternehmen auf rund 255 Millionen Dollar. Den Namen des betroffenen Kunden wollte EDS nicht nennen. Insider gehen davon aus, dass es sich um den Industriekonzern Dow Chemical handelt. Das Projekt sei offenbar außer Kontrolle

geraten. Beide Seiten lehnten es bislang ab, dies zu kommentieren.

Damit setzt sich die Unglücksserie für den im texanischen Plano ansässigen Serviceanbieter weiter fort. Erst im vergangenen Jahr scheiterte EDS mit einem Großauftrag für die US-amerikanische Kriegsmarine. In der Folge musste das Unternehmen fast 560 Millionen Dollar abschreiben. Vor wenigen Tagen kündigte die britische Gesundheitsbehörde National Health Service (NHS) einen ursprünglich auf zehn Jahre angelegten Servicevertrag mit einem Volumen von 166 Millionen Dollar. Angesichts dieser Rückschläge kursieren derzeit Gerüchte über eine mögliche Übernahme von EDS. Angeblich sei IBM an dem Dienstleister interessiert und biete 21,5 Milliarden Dollar. Bislang wollte keine der Firmen diese Spekulationen kommentieren. (ba)