E-Mail an Mitarbeiter spart konkrete Angaben aus

EDS-Chef kündigt weiteren Stellenabbau an

01.11.2002
MÜNCHEN (CW) - Der Chief Executive Officer (CEO) von EDS, Richard Brown, kündigte in einer E-Mail an die Belegschaft einen weiteren Stellenabbau an. Im Sommer erst hatte der Dienstleister mitgeteilt, 2000 Jobs streichen zu wollen. Konkrete Angaben zu der neuen Entlassungsrunde machte Brown nicht.

EDS plant weitere Maßnahmen, um das Geschäft wieder in erfolgreiche Bahnen zu lenken. Der Service-Provider hatte kürzlich gewarnt, dass die Zahlen des dritten Quartals, die am 30. Oktober veröffentlicht werden, nicht den Erwartungen entsprechen werden. Zudem wird das Unternehmen voraussichtlich die Prognosen fürs vierte Quartal verfehlen. Brown geht davon aus, dass die Rezession in der IT-Industrie bis ins nächste Jahr anhalten werde.

Bei den Aktionären entschuldigte sich der Unternehmenslenker für den Einbruch der EDS-Papiere an der Börse. Im September betrug der Wert der Anteilscheine noch knapp 40 Dollar. Heute zahlen Anleger nur noch rund 18 Dollar. Der EDS-Chef versprach den Anteilseignern, den eigenen Betrieb einer kritischen Prüfung zu unterziehen, um mehr Umsatz, Cashflow und Gewinn zu erzielen.

Das, so Brown an die Mitarbeiter, könne sich auf die Beschäftigungssituation auswirken. Dabei wolle man sicherstellen, dass die für die Kundenbetreuungen bedeutsamen Arbeitsplätze erhalten bleiben. Zwangsläufig werde es zu Stellenstreichungen und Neuausrichtungen in anderen Bereichen kommen. Brown erwartet, dass EDS aus dieser Phase gestärkt hervorgehen wird. Erste Anzeichen seien bereits zu erkennen. So habe die Beratungseinheit A.T. Kearney in den letzten 30 Tagen Aufträge im Wert von 40 Millionen Dollar gewinnen können, unter anderem bei der Deutschen Bank. (jha)