CeBIT

EDS-Beschäftigte protestieren gegen HP

04.03.2009
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Vor dem Messegelände in Hannover haben Mitarbeiter von Avaya und EDS gegen Entlassungen demonstriert.
Gemeinschaftlicher Warnsreik von EDS- und Avaya-Beschäftigten vor dem Messegeländer der CeBIT in Hannover.
Gemeinschaftlicher Warnsreik von EDS- und Avaya-Beschäftigten vor dem Messegeländer der CeBIT in Hannover.

In Hannover kamen laut Gewerkschaftsangaben etwa 1200 EDS- und Avaya-Beschäftigte aus dem ganzen Bundesgebiet zu einem Warnstreik zusammen. Eingeheizt wurde die Stimmung von der EDS-Kombo Bestshore und ihrem Hit "HP - dagegen werden wir was tun". Aufgerufen hatten die Betriebsräte sowie die Gewerkschaften IG Metall und Verdi. EDS Deutschland muss nach der Übernahme durch HP 1150 von 4200 Arbeitsplätze abbauen. Bei Avaya sollen 600 Kollegen gehen. "Wir wollen am Rand der CeBIT, wo sich die Branche selbst feiert, die Schattenseiten der Branche zeigen", rief ein Redner ins Publikum.

Gewerkschaftsvertreter von IG Metall und Verdi machten gegen die Sparpläne der Arbeitgeber in profitablen Unternehmen mobil. Sie beklagten vor allem die Tarifflucht vieler großer IT-Anbieter. Bei EDS kämpfen die Arbeitnehmervertreter seit einem dreiviertel Jahr um einen Haustarifvertrag. Anfangs ging es ihnen um mehr Gehalt, seit der HP-Übernahme müssen sie sich gegen drohende Entlassungen stemmen. Bei Avaya sieht es ähnlich aus. Kurz nachdem der TK-Hersteller von Finanzinvestoren übernommen wurde, stiegen die neuen Eigentümer aus dem Flächentarifvertrag aus. In Hannover trafen sich die Avaya-Betroffenen bereits zum fünften Warnstreik. Die EDS-Mitarbeiter haben zum dritten Mal die Arbeit nieder gelegt.