Komplexer Welthandel günstig für E-Mail-Standard:

EDI auf steilem Wachstumspfad

22.04.1988

MOUNTAIN VEW (IDG) - Von 2,5 Millionen Dollar in diesem Jahr auf 219 Millionen Dollar im Jahre 1992 werden die Ausgaben der Kunden für Netzwerke und Netzdienste, die auf dem EDI-Standard (Electronic Data Interchange) beruhen, hochschnellen. Diese Zahlen ermittelte das amerikanische Marktforschungsunternehmen Input.

Input prognostiziert für EDV-Equipment ein durchschnittliches Jahreswachstum von 147 Prozent in den kommenden fünf Jahren. Diese Ausgaben- und Wachstumsexplosion begründet das Institut mit den Vorteilen die ein EDI-Netzwerk bietet; zum Beispiel weniger Inventar, verbesserter Kundenservice, schnellere Geschäfts- und Datenabwicklung sowie geringere Kosten. Von diesen Eigenschaften überzeugt, haben bislang 30 US Unternehmen EDI-Netzwerke installiert und dafür zwischen 75 und 90 Millionen Dollar investiert.

Weitere Ursachen, insbesondere für den Aufschwung von EDI auf internationaler Ebene, glauben die Marktforscher in der wachsenden Bedeutung und Komplexität des Welthandels erkannt zu haben. Unternehmen messen in diesem Zusammenhang dem weltweiten Wettbewerb heute eine größere Beachtung bei und fürchten außerdem Kosten, die durch aufgeschobene oder fehlgeleitete Informationen oder durch Dokumentenbetrug entstehen.

Trotzdem gibt es Hemmschuhe, die der internationalen Verbreitung von EDI im Wege stehen. So verfügen beispielsweise viele Handelspartner über Informationssysteme, die mit dem EDI-Standard nicht kompatibel sind. Außerdem stößt EDI bei einigen Post-, Telefon- und Telegrafenverwaltungen auf wenig Gegenliebe.

Anbieter von Netzdiensten, die auf EDI basieren, werden vermutlich in ihrem Bestreben internationale Handelspartner und multinationale Konzerne als Kunden zu gewinnen, zur Überwindung dieser Hindernisse beitragen. Jedenfalls wird die Notwendigkeit einer X.400-Schnittstelle als internationaler "electronic mail standard" für EDI-Dokumente weiter zur weltweiten Verbreitung dieses Standards beitragen.