Neue Runde im amerikanischen Preiskampf erwartet

Edelcloner Compaq senkt erneut Preise fuer die PCs und Notebooks

12.03.1993

Bis Juni 1992 stand der Name Compaq fuer gute, aber etwas teure PCs. Dann hoben die Leute aus Houston eine neue Billig-PC-Baureihe aus der Taufe und senkten die Preise der anderen Modelle erheblich. Seitdem liegen Compaqs Rechner staendig am unteren Ende der Preisskala im Vergleich zu allen Mitbewerbern.

Diese forsche Gangart hat Compaq laut "Wall Street Journal" 1992 ein um 63 Prozent hoeheres Nettoeinkommen als 1991 eingebracht. Allerdings scheinen inzwischen weder die Boersianer noch die Kunden dieser Strategie zu trauen. Mindestens zwei Investmentberater zogen vor kurzem ihre Kaufempfehlung fuer Compaq zurueck, weil sie fuerchteten, dass die niedrigen Preise die Gewinne schrumpfen lassen.

Die Kunden haben sich inzwischen schon an dem einen oder anderen Billigangebot die Finger verbrannt. Pfeiffer vermutet, dass besonders Grosskunden vermehrt auf Qualitaet und Service achten werden und weniger auf den Preis.

Der CEO sieht Compaqs Staerken noch immer in der Leistungsfaehigkeit seiner Ingenieure und deren Innovationskraft. Diese Punkte und ein kraeftiges Auftragspolster sollen es ermoeglichen, die Rechner allmaehlich aus dem Preisrennen zu nehmen und trotzdem die Umsatzzahlen des Vorjahres zu halten.

Mancher US-Marktbeobachter raeumt diesem Manoever Erfolgschancen ein, wenngleich die aktuellen Preissenkungen erst einmal eine neue Runde im Preiskampf einlaeuten. Immerhin reduziert Compaq nicht nur die Preise der Desktop-Systeme, sondern verbilligt auch die Notebooks um neun und die Drucker um 20 Prozent. Ein Blick auf die Preislisten zeigt aber, dass Pfeiffer vor allem die aelteren Modelle mit 386-CPU guenstiger anbietet.