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Gewinn verdoppelt

Ebay wächst rasant

19.07.2012
Der Internet-Handelsspezialist Ebay legt ein beeindruckendes Tempo vor.

Vor allem die Bezahltochter Paypal findet immer mehr Anhänger; überdies kaufen die Kunden verstärkt über ihr Smartphone ein. So konnte der Amazon-Rivale im zweiten Quartal den Umsatz um 23 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar hochschrauben (2,8 Milliarden Euro). Der Gewinn verdoppelte sich sogar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf unterm Strich 692 Millionen Dollar.

Firmenchef John Donahoe sprach am Mittwoch von einem "großartigen Quartal". Paypal konnte seinen Umsatz um 26 Prozent steigern und die Marktplätze um neun Prozent. Drittes Standbein ist der vor einem guten Jahr übernommene Handelsdienstleister GSI, der Firmen etwa beim Betrieb von Online-Shops unterstützt und auch Großaktionär bei Intershop in Jena ist.

Mit seinen Geschäftszahlen übertraf Ebay die Erwartungen der Analysten. Die Aktie stieg nachbörslich um annähernd fünf Prozent, nachdem sie bereits im Laufe des regulären Handels um fast vier Prozent zugelegt hatte.

Ebay verkündete seine Zahlen nur Stunden, nachdem mit Neckermann ein weiterer klassischer Versandhändler seine Insolvenz angekündigt hatte. Das einstige Schwesterunternehmen Quelle hatte bereits 2009 die Segel streichen müssen. Beide Häuser hatten zu lange am Katalog festgehalten und waren zu zögerlich ins Online-Geschäft eingestiegen.

Firmenlogo vor der Zentrale in San Jose
Firmenlogo vor der Zentrale in San Jose
Foto: ebay

Weltweit hat Ebay inzwischen 104,8 Millionen aktive Nutzer. Das bedeutet einen Zuwachs von acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Paypal-Accounts wuchs sogar um 13 Prozent auf 113,2 Millionen. Per Paypal lässt sich auch andernorts im Internet bezahlen.

Insbesondere das Einkaufen über mobile Geräte boomt derzeit: In diesem Jahr rechnet Firmenchef Donahoe hier mit einem Handelsvolumen und mit Paypal-Zahlungen von jeweils 10 Milliarden Dollar und damit mehr als doppelt so viel wie im vergangenen Jahr.

Amazon legt seine Zahlen in einer Woche vor. Der weltgrößte Online-Händler hatte ebenfalls bis zuletzt ein rasantes Wachstum hingelegt. Hohe Investitionen etwa in neue Versandzentren sowie Kampfpreise hatten jedoch schwer am Gewinn genagt. Anders als Ebay tritt Amazon auch selbst als Verkäufer auf. Ebay lebt von den Gebühren seiner Nutzer. (dpa/tc)