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Marktplätze schwach

EBay trotz Gewinneinbruch besser als befürchtet

23.04.2009
Beim Online-Marktplatz eBay ist der Gewinn zum Jahresauftakt angesichts der Wirtschaftskrise erneut eingebrochen.

Der Überschuss fiel im ersten Quartal zum Vorjahr um 22 Prozent auf 357 Millionen Dollar (umgerechnet 274 Millionen Euro). Der Umsatz sank um acht Prozent auf 2 Milliarden Dollar, wie das weltgrößte Internet-Auktionshaus am Mittwoch nach US-Börsenschluss im kalifornischen San Jose mitteilte.

Analysten hatten allerdings noch deutlich schlechtere Zahlen befürchtet. Und die Prognosen von eBay-Chef John Donahoe für das laufende Quartal trafen die Markterwartungen. Die eBay-Aktie legte daher nachbörslich deutlich zu.

Donahoe warnt vor Problemen

EBay-CEO John Donahoe
EBay-CEO John Donahoe
Foto: AP

Donahoe warnte vor weiteren Herausforderungen angesichts der Wirtschaftskrise. Zusätzlich kämpft eBay mit hausgemachten Problemen und der scharfen Konkurrenz etwa durch den weltgrößten Online-Händler Amazon. Der Branchenprimus legt seine Zahlen heute Abend nach US-Börsenschluss vor.

Für das laufende Quartal rechnet eBay mit einem Umsatz von 1,85 bis 2,05 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie soll - bereinigt um Sondereffekte - zwischen 0,34 und 0,36 Dollar liegen.

Marktplätze besonders schwach

Besonders schwach war zuletzt das Kerngeschäft der Marktplätze (wie eBay, Shopping.com, StubHub) mit einem Umsatzminus von 18 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Das zweite strategische Standbein der Online-Bezahldienste (PayPal) steigerte dagegen die Erlöse um elf Prozent auf 643 Millionen Dollar.

Die Internet-Telefonie-Tochter Skype, die der Konzern an die Börse bringen will, erhöhte den Umsatz um gut ein Fünftel auf 153 Millionen Dollar. Sie zählt nun 443 Millionen registrierte Nutzer. Mit dem für die erste Jahreshälfte 2010 angepeilten Gang aufs Parkett zieht eBay einen Schlussstrich unter eine milliardenschwere Fehlinvestition. Skype passe nicht gut genug zum Konzern, räumte Donahoe kürzlich ein.

EBay hatte Skype im Jahr 2005 für 2,6 Milliarden Dollar den beiden skandinavischen Gründern Niklas Zennström und Jonas Friis abgekauft und später Abschreibungen in Milliardenhöhe vornehmen müssen. Mit der Skype-Software können Nutzer via Internet miteinander kostenlos telefonieren sowie vergleichsweise günstig auch in Fest- und Mobilfunknetze. (dpa/tc)