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Ebay lockt Händler mit neuen Diensten

24.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um neue Händler zu locken, beziehungsweise deren Weggang zu stoppen, hat das Internet-Auktionshaus Ebay nun für die USA zwei neue Services vorgestellt. Der Dienst "ProStores" ermöglicht es Verkäufern, unabhängig von der Ebay-Plattform einen Online-Store mit eigener Internet-Adresse zu betreiben. Dabei besteht die Option, die Seite mit dem Ebay-Shop zu verlinken, um die Produkte darüber zu verwalten und das Zahlungssystem PayPal zu nutzen. ProStore wird in vier Stufen angeboten. Das günstigste Modell kostet knapp sieben Dollar pro Monat, zusätzlich werden je nach Umsatzhöhe 0,5 bis 1,5 Prozent der Einnahmen als Transaktionsgebühren eingefordert.

Daneben stellte Ebay den bereits angekündigten "Reseller Marketplace" vor. Das Angebot soll es Großhändlern ermöglichen, überschüssige Waren an so genannte Powerseller - Ebay-Händler mit 1000 Dollar Mindestumsatz pro Monat - zu verkaufen (Computerwoche.de berichtete).

Das Unternehmen versucht seit längerem, über Zukäufe und zusätzliche Angebote neue Märkte zu erschließen, zumal das Wachstum im Kerngeschäft Internet-Auktionen in reifen Märkten wie den USA und Deutschland deutlich abflacht. Ein möglicher Grund dafür sei, dass viele semiprofessionelle Händler aus Ärger über die steigenden Transaktionsgebühren ("Feebay") andere Absatzwege für ihre Produkte suchen, berichtete das "Wall Street Journal". Von den Problemen bei Ebay profitieren kleinere Sites wie Overstock.com, doch viele Anbieter gehen auch dazu über, Waren auf der eigenen Webseite feilzubieten und über Google-Anzeigen zu bewerben. In einer aktuellen Umfrage in den USA erklärten 46,3 Prozent der befragten Online-Händler, dass sie noch in diesem Jahr entsprechende Schritte ergreifen wollen. (mb)