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eBay durch Abschreibungen im Minus - Vor Sonderposten über Erwartung

18.10.2007
Das Online-Auktionshaus eBay ist im dritten Quartal aufgrund hoher Abschreibungen von 1,4 Milliarden Dollar ins Minus gerutscht.

Ohne Einbeziehung der Belastungen (Non GAAP) übertraf eBay die Schätzungen der Analysten deutlich. Über die anstehenden Belastungen hatte eBay bereits Anfang Oktober informiert. Aktien des Auktionshauses legten im nachbörslichen US-Handel um rund fünf Prozent zu (Schlusskurs: 40,60 US-Dollar).

Der Gewinn je Aktie (EPS) ohne Sonderposten sei von 0,26 auf 0,41 US-Dollar gestiegen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend nachbörslich in San Jose (US-Bundesstaat Kalifornien) mit. Von Thomson Financial befragte Branchenexperten hatten im Schnitt mit 0,33 Dollar je Anteilsschein gerechnet. Der Umsatz wuchs von 1,449 auf 1,889 Milliarden Dollar und lag damit über der Prognose von 1,83 Milliarden Dollar.

Unter dem Strich verbuchte eBay ein Minus von 935,6 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 280,9 Millionen Dollar im Vorjahr. Auf die einzelne Aktie gerechnet wies das Online-Auktionshaus einen Verlust von 69 Cent aus, verglichen mit einem Gewinn von 20 Cent im Vorjahr.

Skype belastet

Grund für die hohen Abschreibungen war der Telefonieanbieter Skype. Das Online-Auktionshaus hatte das Unternehmen im Jahr 2005 für 2,6 Milliarden Dollar übernommen. Kritiker nannten den Kauf oft überteuert: Skype erwirtschaftete zum Beispiel im zweiten Quartal einen Umsatz von 90 Millionen Dollar bei 220 Millionen registrierten Nutzern.

Für das vierte Quartal erwartet eBay einen Umsatz von 2,10 bis 2,15 Milliarden Dollar und ein EPS (Non GAAP) von 39 bis 41 Cent.Konzernchefin Meg Whitman zeigte sich zufrieden mit dem Quartal: "Wir haben einen Rekordumsatz erzielt." So hätten beispielsweise eBay International und PayPal mit ihren Ergebnissen über den eigenen Erwartungen gelegen.

EBay-Kunden hatten am Ende der Berichtszeit 556 Millionen Produkte gelistet oder fünf Prozent weniger als vor einem Jahr. Das Bruttoverkaufsvolumen erreichte jedoch 14,40 Milliarden Dollar oder 14 Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahreszeit. Die PayPal-Einnahmen legten um 35 Prozent auf den Rekord von 470 Millionen Dollar zu. Skype verdoppelte fast den Umsatz auf 98 Millionen Dollar und hatte 246 (plus 81 Prozent) Millionen registrierte Nutzer. Der Konzern kaufte im vergangenen Quartal für rund 500 Millionen Dollar insgesamt 14,8 Millionen Aktien zurück - bis Januar 2009 kann der Konzern für insgesamt zwei Milliarden Dollar Aktien zurückkaufen.

Im Gesamtjahr soll der Umsatz zwischen 7,6 und 7,65 Milliarden Dollar liegen. Der bereinigte Gewinn soll zwischen 1,47 bis 1,49 Dollar je Aktie liegen. Unterstellt ist hier ein Euro/Dollar-Kurs von 1,35 US-Dollar. (dpa/tc)