Blick an die Nasdaq

Ebay: Der Unterschied zu Amazon

11.01.2002
Christian Struck*

Was haben Ebay und Amazon.com gemeinsam? Beide Firmen wurden 1995 gegründet, verfolgten visionäre Geschäftsideen im Internet und gelten als einige der wenigen verbliebenen Ikonen der New Economy. Damit ist aber auch schon Schluss, was besagte Gemeinsamkeiten angeht. Während es dem Online-Händler noch immer nicht gelungen ist, Gewinne zu schreiben, ist Ebay bereits seit längerer Zeit profitabel. Ebay benötigt infolge des wirklich revolutionären Geschäftsmodells der Online-Auktionen nicht viel mehr als eine ausgefeilte Technik-Plattform und den Markennamen. Den Rest besorgen Millionen von Nutzern, die für jede Auktion eine Einstellgebühr und im Falle einer erfolgreichen Transaktion eine Transaktionsgebühr entrichten. Obwohl noch nicht alle Auslandsniederlassungen die Gewinnschwelle erreicht haben, konnte Ebay allein im dritten Quartal bei einem Umsatz von 194,4 Millionen Dollar einen Nettogewinn von 18,8 Millionen Dollar verbuchen. Die Dynamik bei der Gewinnentwicklung wird anhalten, da nach und nach noch defizitäre Töchter die Gewinnschwelle erreichen dürften. Ob dies auch für weitere Kurssteigerungen bei der Aktie reicht, darf indes bezweifelt werden. Mit einer Marktkapitalisierung von annähernd 20 Milliarden Dollar und einem KGV von 90 ist bereits reichlich Fantasie im Aktienkurs eingepreist. (gh)

*Christian Struck und Stephan Hornung sind Analysten der CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.