Wie Sich die Symbole gleichen:

EAN und UPC als Nummerungs-Systeme voll identisch

01.07.1977

"Beim EAN-Programm wird vieles falsch behandelt", behauptet Unternehmensberater Günther Leue, den CW kürzlich zum Thema "Einheitliche Artikelnummer" interviewte (Ausgabe 22 vom 27. Mai 1977). In seinem folgenden Beitrag geht Leue nochmals auf die Gemeinsamkeiten von UPC und EAN ein.

Beide Symbole gehen in Ihrer Basisform von einem Strich-Codier-System aus, das die insgesamt 12 Nutzzeichen, pro Zeichen in Kombinationen von jeweils 2 Balken und 2 Zwischenräumen unterschiedlicher Breite, codiert. Jedes Zeichen nimmt den Platz von 7 gleich großen Modulen ein. Beide Symbole sind in Gruppen von je 6 Zeichen angeordnet, die ein einheitliches Trennzeichen voneinander trennt, und beide Symbole sind links und rechts mit gleichartigen Randzeichen abgeschlossen.

Die Abmaße sind voll identisch.

Diese Auslegung stellt eine volle Kompatibilität sicher. Die Codierung jedes Nutzzeichens der Ziffern 0-9 kann auf drei verschiedene Weisen erfolgen, denen allen gemeinsam ist, daß die Zeichen aus jeweils 2 Balken und 2 Zwischenräumen aufgebaut sind. Man spricht dabei von den Zeichensätzen A, B und C. Die Zeichensätze A und B haben Balkenkombinationen die innerhalb jedes Zeichens rechtsbündig sind, der Zeichensatz C hat solche, die linksbündig sind.

Die Zeichensätze A und B unterscheiden sich dadurch, daß beim Satz A die Summe der schwarzen Module für alle 10 Ziffern immer ungerade ist, während sie beim Satz B immer gerade ist. Satz A weist also eine ungerade Parität auf, Satz B eine gerade.

UPC und EAN sind auch als Nummerungs-Systeme in den letzten 12 Stellen voll identisch.

Die 13. Stelle beim EAN repräsentiert die erste Länder-"Flag"-Stelle.

UPC ist mit einer (nicht ausgewiesenen) 0 an dieser Stelle gewissermaßen eine Untermenge von EAN.

Diese 13. Stelle wird im Symbol dadurch verschlüsselt, daß die ersten 6 Stellen abwechselnd Zeichen der Zeichensätze A und B verwenden, also unterschiedliche Paritäten haben. Dieses Schema weist in sich wiederum eine Gesetzmäßigkeit auf, in dem jeweils 3 Stellen aus Zeichensatz A und 3 Stellen aus Zeichensatz B gebildet werden.

Die Darstellungen der Ziffern 0-9 der 13. Stelle ergeben sieh aus der nachfolgenden Tabelle.

Nach der Decodierung im Fix-Scanner wandeln einige Hersteller, um Speicherplatz zu sparen, die 11- bzw. 12stelligen UPC- oder EAN-Nummern in reine Binärzahlen.

Eine 11stellige Dezimalzahl benötigt in binärer Darstellung 37 Bits, eine 12stellige 40 Bits. Bei einer Byteorientierten Rechner-Struktur erfordert das in beiden Fällen 5 Bytes. Insofern ist es völlig unerheblich, ob 11-oder 12stellige Nummern zur Anwendung kommen. Die Prüfziffer ist ein wichtiges Kriterium im Decodierprozeß; unter anderem ermöglicht sie im gewissen Umfang eine automatische Fehlerkorrektur. Im Rechner und Plattenspeicher wird sie jedoch dann grundsätzlich weggelassen.

Erfolgt später eine Ausgabe, errechnet sie der Computer erneut.