IT-Strategien

EAI-Service-Markt steckt in den Kinderschuhen

27.09.2002
MÜNCHEN (CW) - Viele IT-Dienstleister tun sich mit dem Thema Enterprise-Application-Integration (EAI) noch schwer. Das liegt nicht zuletzt an mangelnden Erfahrungen in diesem Bereich.

Die Integration von heterogenen Applikationen ist ein komplexes Thema. Obwohl Spezialisten wie Tibco, Neon (jetzt Sybase), Crossworlds (jetzt IBM), Seebeyond und Webmethods vorgefertigte EAI-Produkte entworfen haben, bleiben Vorhaben zur durchgängigen Verknüpfung von Unternehmensanwendungen und -prozessen aufwändig. Die Analysten von Pierre Audoin Conseil (PAC) schätzen, dass pro Euro, der für den Lizenzerwerb einer EAI-Produkt-Suite investiert wird, nochmals zwei bis drei Euro für die verpflichteten Dienstleister anfallen. Insgesamt umfasst der deutsche EAI-Servicemarkt des laufenden Jahres laut PAC rund 240 Millionen Euro.

Outsourcing-Dienste spielen im EAI-Bereich derzeit jedoch noch keine Rolle. "EAI ist ein komplexes und übertragungskritisches Thema. Es gehört zu den Kernkompetenzen eines Unternehmens", behauptet Tobias Minkwitz, CTO des EAI-Spezialisten SPM Technologies der Beratungs- und Implementierungsdienste im EAI-Umfeld anbietet. Den Betrieb einer von ihnen entworfenen und entwickelten Integrationsinfrastruktur übernehmen sie nur vorübergehend. "Sobald der hausinterne Dienstleister in der Lage ist, die Infrastruktur zu übernehmen, wird der Betrieb überführt", erläutert Minkwitz.

Solange sich die Integrationsleistungen auf interne Prozesse und Anwendungen konzentrieren, wird der Markt für EAI-Hosting in den Kinderschuhen stecken bleiben. Doch es ist absehbar, dass sich unternehmensübergreifende Prozesse mehr und mehr etablieren.

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Abb: Potenzial für EAI-Services-Anbieter

Verglichen mit dem Gesamtumsatz im Projektservicegeschäft ist der deutsche EAI-Markt mit 240 Millionen Euro sehr klein. Quelle: PAC