E-Standard UBL geht in die zweite Runde

08.08.2006
Der Oasis-Standard "Universal Business Language" wird in der bevorstehenden Version 2.0 um eine Reihe neuer Vorlagen für Geschäftsdokumente ergänzt.

Die Organization for the Advancement of Structured Information Standards (Oasis) verabschiedete Ende 2004 die UBL-Version 1.0. Sie definiert XML-Schemata für Dokumente, die im E-Commerce zwischen der Erteilung eines Auftrags und der Rechnungsstellung anfallen.

Die neue Fassung erweitert das Portfolio der bestehenden acht Dokumenttypen auf insgesamt 31. Dazu zählen unter anderem solche für Beschaffung, Sourcing, Abrechnung und Bezahlung. Außerdem genügt die UBL 2.0 den Anforderungen eines erweiterten Beschaffungsprozesses europäischer Regierungen. Zu den Neuerungen gehören darüber hinaus die Unterstützung für europäische Besteuerungsverfahren sowie ein einfacher Erweiterungsmechanismus für die Standardschemata.

Die besondere Berücksichtigung von Bedürfnissen staatlicher Stellen trägt der Tatsache Rechnung, dass die UBL vor allem in diesem Umfeld genutzt wird. Besonders die skandinavischen Länder setzen auf diesen E-Commerce-Standard. Dänemark erhob 2005 UBL Invoice zur Norm für alle elektronischen Rechnungen im öffentlichen Sektor.

Die zunehmende Verbreitung von UBL bei staatlichen Einrichtungen dürfte dem Standard zu mehr Bedeutung in allen Branchen verhelfen. Wenn Regierungen diese Dokumenttypen verbindlich vorschreiben, müssen sie Hersteller von Business-Software in ihren Produkten unterstützen. Sobald dies der Fall ist, könnte sich UBL insgesamt als die einfachste Art zur elektronischen Abwicklung von Geschäften erweisen - das hoffen zumindest die Initiatoren, unter ihnen der XML-Pionier Jon Bosak. (ws)