E-Procurement: Wo bleibt der Return on Investment?

28.08.2002
Von Rainer Doh

E-Procurement auf dem Vormarsch: Bislang war die Nutzung von E-Procurement-Systemen meist auf die Beschaffung von C-Teilen wie Büroartikel und Toilettenpapier beschränkt. Anwender, die hier gute Erfahrungen gemacht haben, werden mutiger und weiten ihre Aktivitäten auch auf andere Bereiche aus.

Großeinkäufe oder Büromaterial

Ein zweiter prinzipieller Fehler in vielen E-Procurement-Projekten war, dass sich die Beteiligten ganz auf die Prozesskosten konzentriert und die beschafften Güter und ihre beschaffungsrelevanten Eigenarten nicht mehr genug beachtet haben. Diese sind aber hinsichtlich ihrer Rolle im Procurement höchst verschieden, was sich wiederum nachhaltig auf die Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Lösung auswirkt. Wenn strategische Großeinkäufe und kleinteiliges Büromaterial über einen Kamm geschoren werden, dann passt die resultierende Lösung für keines von beidem richtig.

Derzeit beziehen sich noch nahezu alle E-Procurement-Projekte auf C-Artikel, also auf Güter, die für den Produktionsprozess nicht strategisch sind und die auch nicht direkt ins Endprodukt eingehen. Dazu gehören zum Beispiel Büroartikel vom Bleistift bis zum Drehstuhl, Toilettenpapier, Kaffee, aber auch Geschäftsreisen. Solche Güter verursachen immerhin zwischen 50 und 70 Prozent aller Beschaffungsvorgänge. Der Bedarf entsteht hier diskontinuierlich und meist spontan, eine langfristige Vorausplanung ist nicht möglich, was viele einzelne Bestellvorgänge zur Folge hat. Da überdies der Wert der einzelnen Güter gering ist, ergeben sich besonders hohe Prozesskosten.

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