E-Procurement schillert in vielen Farben (alt?)

18.06.2001
Von Claudia Knobloch
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Anbieter-Websites, Co-Shopping, Ausschreibungsplattformen, vertikale Marktplätze, Kataloglösungen, virtuelle Börsen - Einkaufsabteilungen haben die Qual der Wahl, wenn es darum geht, die Beschaffung via Internet zu optimieren.

Die Zahl der elektronischen Marktplätze stieg hierzulande von 34 im Herbst 1999 auf 133 im Juli 2000. Auch Unternehmen der Old Economy wie Siemens oder Daimler-Chrysler richten gemeinsam mit Partnern Beschaffungs-Plattformen ein, wie etwa den Mega-Marktplatz Covisint für die Automobilbranche.

Analysten schätzen, dass im Jahr 2004 Business-to-Business-(B-to-B-) Transaktionen im Wert von 500 Milliarden bis 1,5 Billionen Mark über das Internet abgewickelt werden - im Vergleich zu 1999 eine Steigerung zwischen 2500 und 7800 Prozent.

Noch sehen viele Firmen das Internet hauptsächlich als Kommunikationsmittel, einen kosteneffizienten Verkaufskanal oder als Informationsquelle. Bedeutender für die Steigerung des Betriebsergebnisses und Firmenwertes ist - vor allem kurzfristig - die Verwendung von Internet-Werkzeugen im Einkauf.

Mit Hilfe der richtigen Kombination von E-Purchasing-Tools lassen sich zwischen zehn und 30 Prozent der Beschaffungskosten für Material, Dienstleistungen und Investitionen einsparen. Das ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, da in vielen Unternehmen zwischen 50 und 80 Prozent der Gesamtkosten auf den Einkauf von Gütern und Dienstleistungen entfallen.

E-Procurement wird daher zunehmend zu einem strategischen Thema, das das Topmanagement beschäftigt.

* Claudia Knobloch ist Marketing-Managerin, Peter Engelhardt ist Partner bei der Trade2B.com AG in München.