Studie der Meta Group

E-Procurement auf dem Vormarsch

05.10.2001
MÜNCHEN (CW) - E-Procurement ist derzeit eine der wenigen E-Business-Ansätze, die einen schnellen Return on Investment versprechen. Einer Studie der Meta Group zufolge setzen 13 Prozent der befragten Unternehmen bereits ein System zum elektronischen Einkauf ein, weitere 25 Prozent erwägen eine Implementierung oder bringen gerade ein Projekt in Gang.

Ist E-Procurement ein kurzfristiger E-Business-Hype oder eine ernst zu nehmende Entwicklung? Für eine Bestandsaufnahme hat die Meta Group die Fragebögen von 400 vorwiegend amerikanischen Unternehmen ausgewertet. Zumindest in diesem Bereich lagen die Marktforscher mit ihren Prognosen in den letzten Jahren offenbar nicht allzu weit daneben.

Der Studie zufolge haben bereits 13 Prozent der befragten Unternehmen eine E-Procurement-Lösung im Einsatz, fünf Prozent befinden sich im Implementierungsprozess, und weitere 20 Prozent ziehen in Betracht, ein System für den elektronischen Einkauf via Internet einzuführen. Besonders innovationsfreudig sind hierbei Großunternehmen: Zum einen haben sie allgemein höhere Beschaffungsausgaben und damit größere Einsparpotenziale, zum anderen sind dort meist umfangreiche IT-Systeme und Know-how vorhanden, was die Einführung entsprechender Software erleichtert. Die überwiegende Mehrheit der E-Procurement-affinen Unternehmen wollen ihr Beschaffungssystem intern installieren, lediglich elf Prozent nutzen Outsourcing-Lösungen oder planen dies. Auch die Verwaltung von elektronischen Katalogen geben die Unternehmen nicht gerne aus der Hand. 77 Prozent setzen eigene Mitarbeiter für das Content-Management ein, nur 19 Prozent nutzen Kataloge, die von den Zulieferern gepflegt werden.

Zu den von E-Procurement-erfahrenen Unternehmen genannten Vorteilen zählen die Kosteneinsparung bei Beschaffungsprozessen, ein verbessertes Zulieferer-Management sowie eine geringere Kapitalbindung durch niedrigere Lagerbestände. Im Schnitt erwarten diese Firmen, dass sich die Kosten für die Einführung eines E-Procurement-Systems nach zwölf Monaten amortisiert haben. 22,8 Prozent aller befragten Unternehmen gaben an, über elektronische Marktplätze zu verkaufen, 25,3 Prozent nutzen diese für den Einkauf. Bei E-Procurement-Anwendern liegt dieser Prozentsatz bei 30,9.

Abb: Bestandsaufnahme

Insbesondere große Unternehmen setzen E-Procurement-Systeme ein oder erwägen eine Implementierung. Quelle: Meta Group