Mobile World Congress

Mobile World Congress

E-Plus setzt beim LTE-Ausbau auf ZTE

16.02.2011
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Beim Aufbau eines breitbandigen Mobilfunknetzes der 4. Generation setzt E-Plus auf Technik vom chinesischen Anbieter ZTE.

Die E-Plus-Mutter KPN Mobile International und der chinesische TK-Ausrüster ZTE vertiefen ihre Partnerschaft. Auf dem Mobile World Congress kündigten beide Unternehmen an, dass sie gemeinsam LTE-Tests in Belgien und Deutschland starten wollen. Beide Partner arbeiten bereits seit Dezember 2009 zusammen. Damals stand der HSPA-Ausbau in Belgien und Deutschland im Vordergrund. Über drei Jahre sollte ZTE dabei das Netz mit der hauseigenen SDR-Technologie (Software defined Radio) auf HSPA+ aufrüsten. Damit sind in den Ausbaugebieten Bandbreiten von bis zu 21,6 Mbit/s realisierbar. "HSPA ist in den nächsten fünf Jahren das Arbeitspferd für mobile Datenübertragung", verteidigte Erik Hoving, CTO von KPN Mobile, die Netzstrategie des Mobilfunkers.

Allerdings hat Hoving auch keine andere Wahl, wie er in Barcelona einräumte. Als Herausforderer fehlt etwa E-Plus mit rund 20,4 Millionen Kunden in Deutschland schlicht das Geld, um wie die größeren Mobilfunker neue Technologien wie LTE als Erstes einzuführen. In der Rolle des Challengers sieht sich auch Shi Lirong, President und CEO von ZTE. Im Gegensatz zum chinesischen Konkurrenten Huawei muss sich ZTE in Europa erst noch ein Standing erarbeiten. Hierzu baut ZTE beispielsweise sein Präsenz in Düsseldorf mit Trainig-Center, Support etc. weiter aus.

Für E-Plus-Kunden sowie virtuelle E-Plus-Benutzern wie etwa Aldi-Call-Kunden hatte CTO Hoving in Barcelona noch eine bittere Pille parat: Wünschen nach einem flächendeckenden Breitbandausbau erteilte er eine klare Absage. "Bei Voice geht es um die Flächendeckung, bei Data dagegen um die Kapazität", so Hoving. Deshalb werde E-Plus sein Datennetz nur dort ausbauen, wo eine entsprechende Nachfrage herrsche - etwa in Ballungsräumen wie Hamburg oder Berlin.