E-Plus schaltet Handyportal i-mode ab

01.04.2008
E-Plus hat sein Internet-Portal i-mode abgeschaltet. Nach sechs erfolglosen Jahren mit dem Dienst konzentriert sich der Netzbetreiber auf Partnerschaften mit Software- und Internet-Firmen und möchte das wahre Internet aufs Handy bringen. o2 war schlauer: Der Münchner Netzbetreiber hatte den Marktstart von i-mode vor zwei Jahren abgeblasen.

Der Netzbetreiber E-Plus hat sein Mobilfunkportal i-mode abgeschaltet. Auch wenn die Vermutung nahe liegt: Dabei handelt es sich nicht um den Aprilscherz einer spaßigen PR-Agentur, stattdessen werden vor allem betriebswirtschaftliche Gründe eine wichtige Rolle bei dieser Entscheidung gespielt haben. Das Düsseldorfer Unternehmen gibt zwar keine genauen Auskünfte zur Nutzungsintensität, die Akzeptanz bei den Kunden konnte seit dem Marktstart zur CeBIT 2002 aber kaum gesteigert werden.

i-mode, eine Totgeburt? In anderen Ländern erfreut sich der Dienst einer wachsenden Beliebtheit, weltweit nutzten im November 2005 mehr als 50 Millionen Kunden das Internet-Portal. Allein in Japan zählt NTT DoCoMo seit der Einführung im Februar 1999 rund 52 Millionen Teilnehmer (Stand: Juli 2007). Ursprünglich plante auch o2 Deutschland vor zwei Jahren den Einstieg, verfolgte das Vorhaben aber nicht weiter.

Ende 2007 hatte E-Plus mitgeteilt, mit dem bisherigen Geschäftsmodell zu brechen und sich durch Partnerschaften mit Software- und Internet-Unternehmen auf den verändernden Mobilfunkmarkt einzustellen. Noch höchstens zwei bis drei Jahre könnten die Betreiber von dem heutigen Geschäft leben, dann würde man mit Sprachtelefonie und SMS keine attraktiven Margen mehr verdienen, erwartet E-Plus-Chef Thorsten Dirks. Zugleich hätten die Mobilfunker weder Kraft noch Kreativität, gegen Internet-Konzerne zu bestehen.

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