LTE-Ausbau

E-Plus führt Tests im 1.800-MHz-Bereich durch

05.08.2012
Dass E-Plus zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls mit LTE starten wird, ist kein Geheimnis. Der nach Kundenzahl drittgröße Netzbetreiber in Deutschland wird allerdings erst dann LTE anbieten, wenn der Highspeed-Datenfunk zum Massenmarkt geworden ist.

E-Plus führt zurzeit zusammen mit Ericsson in Bonn LTE-Tests im 1.800-Megahertz-Frequenzband durch, um Erfahrungen bei der Integration von LTE-Basisstationen in den laufenden Betrieb seines UMTS- und EPC-Netzes (Evolved Packet Core) sowie Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit des Netzes und den weiteren Netzausbau zu gewinnen. Dabei wird das Zusammenspiel von LTE-Funkstationen von Ericsson mit Komponenten des Netzwerkausrüsters ZTE im Kernnetz erprobt. Auf den Frequenzbereich um 1.800 Megahertz setzt beispielsweise die Telekom für LTE in Städten.

"Alle Tests dienen einem zentralen Ziel: dem Kunden unabhängig von der Technologie möglichst jederzeit und überall ein optimales Surferlebnis zu bieten", erklärt Rafal Markiewicz, Chief Technology Officer der E-Plus Gruppe. "Wie bei neuen Technologien nicht unüblich, gilt es in der Anfangsphase noch technische Herausforderungen zu meistern das sieht man auch an Medienberichterstattungen zu Störungen und Abbrüchen bei anderen Betreibern aus den vergangenen Monaten. Auch sind Endgerätepreise und -auswahl noch nicht für den Massenmarkt geeignet." Im Massenmarkt der Smartphone-Nutzer, den E-Plus adressiert, gebe es aktuell kaum relevante Nutzungsszenarien, die Bandbreiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde benötigen. Daher wolle der Düsseldorfer Netzbetreiber erst dann mit LTE für die eigenen Kunden starten, wenn die Technologie massenmarktfähig und eine signifikante Verbrauchernachfrage absehbar ist.

Auch an anderer Stelle testet die E-Plus Gruppe den neuen Mobilfunkstandard LTE. Die Tests in den drei Frequenzbereichen um 1.800 MHz, 2.100 MHz und 2.600 MHz erfolgen an den Standorten Cloppenburg, Wachtendonk und Düsseldorf. Zudem betreibt die Nummer drei im deutschen Mobilfunk in Chemnitz gemeinsam mit Nokia-Siemens und der TU-Chemnitz ein so genanntes Kunden-Labor, um hautnah am Kunden die wesentlichen Nutzungsanforderungen der Kunden bei der Nutzung mobiler Datenanwendungen zu analysieren.

E-Plus hatte bei der von der Bundesnetzagentur durchgeführten Frequenzauktion im Mai 2010 keine Frequenzen im 800-Megahertz-Spektrum erworben, das die drei anderen Mobilfunkbetreiber bislang vornehmlich für den Highspeed-Datenfunk nutzen. Die Bundesnetzagentur hat der E-Plus Gruppe außerdem eine deutschlandweite Flexibilisierung ihrer Frequenznutzungsrechte im 900-Megahertz-Spektrum genehmigt. Damit kann E-Plus diese Frequenzen für mobile Breitbanddienste mit Technologien wie UMTS oder HSPA einsetzen.

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