E-Mails können persönliche Gespräche nicht ersetzen

02.12.2003
Neue Kommunikationswege schätzen viele deutsche Arbeitnehmer als ineffektiv ein. Während Telefonkonferenzen hängen viele ihren Tagträumen nach oder surfen im Netz, E-Mails lesen nur zwölf Prozent zu Ende, wie eine Umfrage ergab.

Mit der Befragung von 625 Berufstätigen in Norwegen, Großbritannien, Hongkong, den USA und Deutschland beauftragte der norwegische Anbieter von Videoconferencing-Systemen Tandberg die Marktforscher von Roper ASW. Ihre Ergebnisse bescheinigen den Arbeitsnehmern hierzulande ein konservatives Kommunikationsverhalten, denn sie glauben, ein persönliches Gespräch eigne sich besser zur schnellen Entscheidungsfindung und um komplizierte Sachverhalte zu erklären.

68 Prozent der Befragten gaben an, dass sie täglich eine Stunde ihrer Arbeitszeit mit ineffizienter Kommunikation verplempern. Knapp drei Viertel nutzen Telefonkonferenzen für andere Tätigkeiten, beispielsweise kümmern sich 29 Prozent um ihre elektronische Post, 23 Prozent widmen sich ihrer künstlerischen Weiterentwicklung und kritzeln vor sich hin, elf Prozent essen dabei und acht Prozent hängen ihren Tagträumen nach.

Die E-Mail-Flut im eigenen Postfach bewältigen 88 Prozent der Befragten, indem sie die elektronischen Nachrichten nicht zu Ende lesen und stattdessen die E-Mails löschen. Das persönliche Gespräch ist für 92 Prozent der befragten Deutschen die wichtigste Kommunikationsform, in Hongkong schätzen es dagegen nur 49 Prozent als besonders wichtig ein.

Tandberg sieht Chancen, hierzulande Videokonferenzen als Lösungsweg anzubieten, da sich dabei die Teilnehmer wenigstens sehen. Bisher nutzen erst sechs Prozent der Interviewten diese Technik für Besprechungen. (iw)