Frauen sind in beim beruflichen Internet-Einsatz innovativer als Maenner

E-Mail und WWW stehen bei der Nutzung stark im Vordergrund

26.01.1996

Entsprechend warnt Thomas Miller, Vice-President und Projektdirektor bei Find/SVP, New York, Unternehmen vor dem Trugschluss, dass mit der Implementierung eines WWW-Servers automatisch der Bekanntsheitsgrad einer Firma steige. "Das Modell", so Miller, "aehnelt mehr den Gelben Seiten, bei denen die Anwender auch erst ein anderes Medium benutzen, bevor sie bei einem Unternehmen anrufen."

Erschwerend kommt hinzu, dass der Studie zufolge nur 16 Prozent der Surfer mit den Suchmoeglichkeiten des Netzes zufrieden sind. Selbst bei der Verwendung von Lesezeichen, die das Wiederfinden einer bereits besuchten Seite erleichtern, erhoeht sich die Zahl der Zufriedenen nur auf 26 Prozent. Trotzdem schaetzen fast zwei Drittel der Befragten das Netz als Zugang zu Informationen sowie als Kommunikationsmedium. Dagegen steht die Nutzung des Mediums zur Unterhaltung oder fuer kommerzielle Zwecke eher im Hintergrund.

Zwei Drittel der Befragten hatten zudem Probleme mit WWW-Sites, die nicht erreichbar waren, weil entweder der Server abgeschaltet war oder das Angebot nicht mehr existierte. Stark kritisiert wird auch die Performance des WWW, sowohl in bezug auf die Suchgeschwindigkeit wie auch in Sachen Informationstransfer. Allerdings stellt sich die Frage, ob dies nicht mit der gewaehlten Zugangsart zusammenhaengt. So nutzen in den USA ueber 50 Prozent der Datenreisenden einen kommerziellen Online-Dienst wie AOL (30 Prozent), Compuserve (elf Prozent), Prodigy (neun Prozent) und MSN (zwei Prozent) als Gateway zum Netz der Netze. Ebenfalls hoch im Kurs als Zugangssysteme stehen Workplace-Server sowie die Rechner der Universitaeten.

Die Internet-User widmen der Datenreise durchschnittlich 6,6 Stunden pro Woche, eine Stunde mehr als die Klientel der Online- Dienste. Unter den verschiedenen Internet-Services steht E-Mail ganz hoch in der Gunst der Befragten. Rund 87 Prozent nutzen die elektronische Post, gefolgt vom WWW, das von fast 80 Prozent der Anwender verwendet wird. Mit weitem Abstand folgen FTP-Server sowie die Usenetgroups mit etwas ueber 40 Prozent.

Geht es um den Einsatz des Internet in Schule und Beruf, so zeigen sich Frauen, die rund 35 Prozent der Anwendergemeinde stellen, deutlich innovativer als Maenner. Ueber die Haelfte der User hat sich in das Internet im letzten Jahr zum erstenmal eingeloggt.

Waehrend die Analysten von Nielsen Media Research 1995 24 Millionen Anwender in den USA und Kanada zaehlten, kommt man bei Find nur auf 9,5 Millionen. Die Marktforscher sind via Internet unter der Adresse "http://etrg.findsvp.com" zu erreichen.