E-Learning: Abschied von Standardprodukten

25.04.2005
Von Edgar Wang

Rapid E-Learning - ideal für den Mittelstand?

Eine erhebliche Veränderung des Marktes für Online-Lerninhalte dürfte auch die Verbreitung von Rapid E-Learning bringen. Hier geht es um die einfache Produktion von Lerninhalten durch die bereits vorhandenen Dokumente wie Powerpoint-Folien, Screenshots, Audio- und Videoaufzeichnungen. Online-fähige Lehrmaterialien lassen sich leicht zusammenstellen und aufbereiten, daher ist die Resonanz unter Trainern und Dozenten groß.

Manch einem engagierten Content-Entwickler, der mit hohem didaktischem Anspruch und gestalterischem Können WBT-Drehbücher schreibt, sträuben sich bei dieser Vorstellung die Nackenhaare. Doch angesichts der geringen Kosten könnten Rapid-E-Learning-Angebote auch im Mittelstand attraktiv werden, wo WBTs bislang kaum Anwender gewonnen haben.

Imc-Vorstandssprecher, Wolfgang Kraemer, ist überzeugt: "In Verbindung mit ASP-Lösungen für das Lern-Management wird Rapid E-Learning zur Killerapplikation für den Mittelstand. Wir rechnen damit, dass in zwei bis drei Jahren bis zur Hälfte der in Unternehmen und Hochschulen verwendeten E-Learning-Inhalten mit diesen Lösungen erstellt werden."

Und noch ein Trend zeichnet sich ab: Anwender werden zu Autoren, wie die Entwicklung der Blogs und Wikis zeigt. Teure Programmentwicklung lässt sich schwer verkaufen, wenn Lernwillige informell Wissen tauschen oder sich mit wachsende Routine kostenlos zu guten Quellen durchklicken. (hk)

*Edgar Wang ist freier Journalist in Bonn.