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E-Lance.com - eine virtuelle Börse für Projektarbeit startet

17.11.2000
MÜNCHEN (CW) - Wenn es stimmt, dass sich die Wirtschaft zunehmend dezentralisiert und kleine Unternehmen oder Abteilungen auf Projektebene zusammenarbeiten, dann haben Freiberufler gute Karten. Auf diese Entwicklung baut E-Lance.com, ein Unternehmen, das Angebot und Nachfrage von Dienstleistungen bündelt.

Der Logo-Designer lebt in Italien, der Web-Designer in Indien, und die Texterin sitzt in Kanada. Für die Macher von E-Lance.com ist diese Art der Projektarbeit bereits heute Realiät. Das 1998 von Beerud Sheth und Srini Anumolu gegründete US-Unternehmen bietet seine Internet-Plattform, eine Art Marktplatz für die Vermittlung von Projektarbeit, dort seit September vergangenen Jahres an. Bis heute konnte die Company, die mittlerweile 120 Mitarbeiter beschäftigt, insgesamt über 65 Millionen Dollar Kapital von unterschiedlichen Beteiligungsgesellschaften einwerben. Zugänglich ist das Angebot in 140 Ländern, seit Anfang dieses Jahres gibt es einen englischen Auftritt. Der deutsche soll innerhalb der nächsten drei Monate verfügbar sein.

Eigenen Angaben zufolge finden sich auf E-Lance.coms virtuellem Arbeitsmarkt derzeit über 100 Dienstleistungen, die online erbracht werden können, und rund 180000 Personen nutzen den Dienst. Die Tätigkeiten, die hier feilgeboten werden, decken ein Spektrum von rein technischen Aufgaben wie Hosting oder Softwareentwicklung und -programmierung bis hin zu nichttechnischen Leistungen wie Web-Design, Übersetzungen, redaktionellen Arbeiten, aber auch Buchhaltung, Steuerberatung oder die Erstellung und Analyse von Business-Plänen ab.

Ziel des Marktplatzes ist es, via Internet virtuelle Mannschaften zusammenzustellen, die gemeinsam an einem zeitlich befristeten Projekt arbeiten. Das Angebot richtet sich an Einzelpersonen wie Unternehmen gleichermaßen. Der Ablauf ist denkbar einfach: Käufer von Dienstleistungen stellen ihre Ausschreibungen gebührenfrei ins Netz. Daraufhin bewerben sich Anbieter, von denen wiederum der Nachfrager die für ihn günstigste Offerte auswählt. Bis dahin sind sämtliche Angebote für alle Teilnehmer einsehbar. Kommt es zu einem Abschluss, stellt E-Lance.com den Partnern ein virtuelles Büro in Form einer Mini-Website zur Verfügung, in dem Nachrichten ausgetauscht oder Projektdateien abgelegt werden können.

Die Abrechnung zwischen Auftraggeber und Dienstleister ("E-Lancer") erfolgt individuell oder über das E-Lance.comeigene Zahlungssystem. Ist der Auftrag erledigt, kassiert E-Lance.com eine zehnprozentige Transaktionsgebühr von den Freiberuflern.