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E-Commerce-Nachzügler planen höhere IT-Ausgaben

16.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz der augenblicklichen Konjunkturflaute wollen viele Unternehmen ihre IT-Budgets in diesem Jahr gegenüber 2001 erhöhen. Das erklärten 60 Prozent der rund 1050 IT-Manager, die das Marktforschungsunternehmen Gartner und die Investment-Gesellschaft Soundview Technology Group auf der Symposium/ITxpo von Gartner im vergangenen Oktober befragten. Gerade die Unternehmen, die während der Dotcom-Euphorie nicht auf den E-Commerce-Zug aufsprangen, beginnen laut Gartner-Analyst Al Case nun, verstärkt in IT und B2B-Commerce zu investieren.

Zu den E-Commerce-Nachzüglern gehören vor allem die Branchen Öl, Bergbau und Energieversorger. Sie wollen ihre IT-Ausgaben durchschnittlich um 15,9 Prozent steigern. Die Industriezweige Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft planen, ihre Investitionen um zehn Prozent anzuheben, und die Business-Service-Branche rechnet mit knapp acht Prozent mehr IT-Ausgaben.

Hohes Wachstumspotenzial sieht die Gartner-Soundview-Studie in den Bereichen Sicherheit, Speicherlösungen und Web-basierende Anwendungen. Unter anderem seien Kraftwerke und Ölraffinerien vermehrt darum bemüht, sich gegen Hacker und IT-Attacken zu schützen.

Auf der anderen Seite schrauben die Branchen, die früh auf den E-Commerce-Zug aufgesprungen waren, ihre Ausgaben nun zurück. "Zu ihnen gehören die Verbraucher-orientierten Unternehmen", erklärte Case. Die IT-Manager, die mit sinkenden Ausgaben rechnen, kommen vor allem aus der Fertigungsindustrie: Sie wollen ihre Investitionen in diesem Jahr um 6,2 Prozent drosseln. Der Teilbereich der Verbrauchsgüterfertigung rechnet sogar mit einem Rückgang von 15 Prozent. "Diese Branchen, gerade die auf Verbraucherprodukte spezialisierte Verpackungsindustrie, haben zu einem früheren Zeitpunkt gigantische Summen ausgegeben", sagte Case weiter. Das rückläufige IT-Investitionsverhalten dieser Branchen wird seiner Meinung nach zwar noch bis Ende 2002, jedoch nicht darüber hinaus anhalten. (ka)