Noch kein Standard

E-Commerce auf dem Weg

07.07.2011
Von RAAD Research
Ein gutes Viertel der Unternehmen und Institutionen in Deutschland setzen einer aktuellen Umfrage zufolge einen Webshop ein. Damit ist dieser Weg zum automatisierten Handel über das Internet noch längst kein Standard und auch die bestehenden Lösungen sind noch häufig Stand-alone-Lösungen.

Die Nutzung von Webshops scheint heutzutage allgegenwärtig. Der Handel über das Internet boomt und häufig genug erscheint alles online bestellbar zu sein. Dennoch – über alle Industrien betrachtet setzen aktuell bisher nur knapp 29 Prozent der Unternehmen einen Webshop ein, wie eine Befragung von über 300 deutschen Unternehmen im April und Mai 2011 über alle Branchen ergab.

"Der Handel über das Internet ist stark branchenspezifisch und ein Webshop ist nicht für alle Unternehmen relevant," so Dr. Christian Wieland, Head of Analytics bei RAAD Research. Gerade im B2B-Segment wird der Online-Handel auch über elektronische Marktplätze abgewickelt.

Software im Bereich Webshop/E-Commerce
Software im Bereich Webshop/E-Commerce
Foto: Raad Research

Die in Zusammenarbeit mit SAP und weiteren Partnern durchgeführte Studie zeigt auch auf, das die bestehenden Systeme noch nicht immer Teil einer hochintegrierten Systemlandschaft sind. So sind aktuell nur 30 Prozent der Webshop-Lösungen auch mit dem CRM-System integriert. Dabei bietet eine Integration für die Unternehmen durchaus Vorteile: Zum einen können Kundendaten besser abgeglichen werden und werden damit nicht redundant gehalten, zum anderen bieten die im Webshop gesammelten Informationen über das Kaufverhalten im Rahmen des Customer Relationship Managements viele Möglichkeiten zur Analyse und Abstimmung von Kampagnen. Diese Potenziale werden auch zunehmend erkannt.

Ist der Webshop/E-Commerce-Lösung integriert mit dem CRM-System?
Ist der Webshop/E-Commerce-Lösung integriert mit dem CRM-System?
Foto: Raad Research

So gaben sechs Prozent der Unternehmen an, eine Integration der Systeme zu planen, während acht Prozent zwar den Bedarf sehen, diesen aber ggf. aufgrund von technischen Herausforderungen noch nicht in ein Projekt umsetzen konnten. Experte Dr. Wieland führt aus: “Es ist davon auszugehen, dass zukünftig deutlich mehr Unternehmen eine höhere Integration anstreben, um einen optimalen Datenfluss zu gewährleisten. Im Vordergrund steht aber noch die Integration zum ERP-System, um Buchungsprozesse durchgängig gestalten zu können.“

Zukünftig werden auch weitere Unternehmen den Einsatz von Webshops für ihre Zwecke prüfen. Acht Prozent der befragten Unternehmen haben dies bereits in mehr oder weniger konkrete Investitionsvorhaben umgesetzt. Darunter finden sich auch Unternehmen, die nicht die klassische Zielgruppe eines Webshops scheinen, wie Dienstleister und Kommunen, welche aber zunehmend eigene Einsatzszenarien für die Technologien prüfen. Damit ist auch in den kommenden Jahren mit einer weiter erhöhten Dynamik in diesem Bereich zu rechnen. (mhr)

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