E-Business ist in den Konzernen Alltag

05.02.2003
Von Christian Zillich
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Viele Konzerne haben in den vergangenen Jahren üppige Beträge in ihre E-Business-Projekte gepumpt - mehrheitlich mit Erfolg. Am Rande des E-12-Gipfels, einer Veranstaltung des Institute of Electronic Business (IEB), gewährten E-Business-Verantwortliche mehrerer Konzerne einen Einblick in ihre Strategien.

Foto: BASF, BMW, Audi, Siemens, Mercedes

Nachdem die Internet- und Börsenblase geplatzt war, mutierte der Begriff E-Business zum Synonym für waghalsige Fehlinvestitionen. Zweifelsohne mussten viele Unternehmen Lehrgeld bezahlen und die Hoffnungen auf rasante Effizienz- und Gewinnsteigerungen aufgeben. Dennoch verfolgen insbesondere Großunternehmen und multinationale Konzerne den einmal eingeschlagenen Weg konsequent weiter.

Zumindest die zum E-12-Gipfel (siehe Kasten „E-12-Unternehmen“) zusammengekommenen Vertreter namhafter deutscher Großunternehmen waren sich in ihrer Einschätzung einig: E-Business ist alles andere als tot. Auffällig ist dabei, dass nicht mehr das Internet als zusätzlicher Verkaufskanal im Zentrum der Anstrengungen steht, sondern unter dem Begriff mehr oder weniger alle Aktivitäten subsumiert werden, die das Internet als Kommunikationsbasis nutzen. Zu den klassischen Business-to-Business-(B-to-B-) und Business-to-Customer-(B-to-C-)Disziplinen gesellen sich vor allem Projekte, die den internen Informations- und Wissenstransfer verbessern sollen. So arbeiten derzeit viele Konzerne an der Einführung von Mitarbeiterportalen (Business-to-Employee = B-to-E).

Die Audi AG hat beispielsweise im vergangenen November ein Portal in Betrieb genommen, das insbesondere für das Management konzipiert wurde. Die Zielgruppe soll darüber eine bessere Sicht auf Kosten, Personal und Zielvereinbarungen erhalten sowie mit den für sie relevanten Anwendungen versorgt werden. Laut Matthias Braun, Senior Vice President E-Business bei Audi, geht es dabei um die Unterstützung der Kernprozesse. Das Portal biete zwar auch Funktionen wie elektronische Reisekostenabrechnung, derartige Features ständen jedoch nicht im Vordergrund. „Man darf die Mitarbeiter nicht mit administrativer Arbeit zuschütten, da muss man eine gute Balance finden.“