Umfrage

E-Books für jeden Vierten eine echte Alternative

30.09.2009
Von pte pte
Der E-Book-Trend ist mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum voll angekommen. Anbieter hoffen auf die Öffnung neuer Kundensegmente.

Einer aktuellen Erhebung des österreichischen Marktforschungsinstituts Marketagent.com zufolge werden die elektronischen Bücher bereits von jedem Vierten als eine echte Alternative zum traditionell gedruckten Pendant gesehen. Eine langfristige Verdrängung des klassischen Buches ist aber dennoch eher unwahrscheinlich. Lediglich rund zwölf Prozent der insgesamt 500 befragten 14- bis 59-Jährigen glauben, dass die digitale Version die gedruckte langfristig vollkommen von der Bildfläche verdrängen könnte. Unter den 14- bis 19-Jährigen ist es immerhin jeder Fünfte, der die Bücher in Papierform in Gefahr sieht.

"Grundsätzlich kann man aber durchaus von einem zukünftigen Trend zum digitalen Lesen sprechen", erklärt Marketagent.com-Geschäftsführer Thomas Schwabl. "Die Entwicklung im E-Book-Bereich steckt insgesamt gesehen zwar sicher noch in einer Anfangsphase. Die Tatsache, dass heute schon jeder Vierte darin eine Alternative zum gedruckten Buch sieht, verdeutlicht aber die positive Zukunftsperspektive in diesem Sektor", stellt Schwabl auf Nachfrage von pressetext fest. Derzeit würden E-Books aber noch vor allem von Technologie-affinen jüngeren Personen genutzt.

"Die Akzeptanz des digitalen Lesens stellt sich je nach Altersgruppe unterschiedlich dar. Während jeder Fünfte unter 30 bereits Online-Bücher ausprobiert hat, sind es in den älteren Altersgruppen nur etwa halb so viele", betont Schwabl. Wer aber glaubt, dass ältere Menschen mit elektronischen Büchern überhaupt nichts anfangen könnten, wird durch die Marketagent.com-Untersuchung eines Besseren belehrt. So gab knapp die Hälfte der Befragten über 40 Jahren, die das neuartige Lesevergnügen bisher noch nicht ausprobiert haben, an, sich zumindest vorstellen zu können, in Zukunft auch E-Books zu lesen.

Ein Ergebnis, das vor allem den Buchhandel freuen dürfte, ist die Erkenntnis, dass die neue digitale Lesemethode verstärkt bei weniger lese-affinen Gruppen wie etwa Männern oder Jugendlichen punkten kann, für die E-Books eine attraktive Form der Unterhaltung darstellen. "Rund 45 Prozent der Österreicher lesen laut Studienergebnis heute weniger Bücher als noch vor ein paar Jahren. Das elektronische Buch könnte vor allem diesem Trend entgegenhalten und die Vorteile der Bildschirmmedien für sich nutzen", meint Schwabl.

So könnten sich 30 Prozent der Nicht-Leser vorstellen, zu einem Buch zu greifen, wenn es in elektronischer Form vorläge. Aber auch Leseratten sind dem digitalen Lesen nicht abgeneigt. Gut jeder zweite Umfrage-Teilnehmer, der mehr als 15 Bücher im Jahr liest, findet die Vorstellung, E-Books zu verschlingen, grundsätzlich gut. "Ich glaube, dass diese Ergebnisse nicht nur repräsentativ für Österreich sind, sondern auch ganz allgemein den derzeitigen Trend im deutschsprachigen Raum sehr gut wiederspiegeln", so Schwabl abschließend. (pte)