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E-Books: Der Euphorie folgt die Ernüchterung

16.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Nachfrage nach elektronischen Büchern blieb auch auf der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt deutlich hinter den Erwartungen der Hersteller zurück. "Das elektronische Buch hat bislang die Erwartungen nicht erfüllt", bestätigte Messesprecherin Sabine Kaldonek. "Die Technologie ist noch nicht ausgereift und wir müssen uns überlegen, welche Titel und Inhalte sich überhaupt dafür anbieten."

Angesichts des schleppenden Geschäfts suchen die Anbieter nun offenbar verstärkt nach Nischenmärkten, in denen sich die neue Technologie durchsetzen könnte. Nach Ansicht von Mikael Sandberg, Marketing-Manager bei Microsoft, könnten die E-Books am ehesten in jenen Bereichen gegen traditionelle Bücher durchsetzen, wo große Textmengen verwaltet werden - beispielsweise bei Nachschlagewerken oder wissenschaftlichen Abhandlungen. Gerade hier käme der Mehrwert der neuen Technologie, beispielsweise die integrierten Suchfunktionen oder die Möglichkeit, Texte mit Anmerkungen zu versehen, besonders zur Geltung. Auch Sachbücher wie Reiseführer oder Kochbücher würden sich gut dafür eignen. "Wir betrachten E-Books als ein langfristiges Investment," sagte er.