E-Books bleiben vorerst in der Nische

09.09.2002
Von Martin Seiler

Diesen Zweck können aber auch Handhelds erfüllen. Viele professionelle Anwender greifen für ihre Adressverwaltung und Terminplanung ohnehin auf ihren „Palm“ oder „Ipaq“ zurück. Ausgerüstet mit entsprechender Software lassen sich die Kleinrechner in komplette Bibliotheken verwandeln und bieten jede Menge Lesestoff.

Als Lesesoftware eignen sich für den Palm Programme wie „Franklin“, „Isilo“, „Tealdoc“, „Palmreader“ oder „Plucker“. Für die Pocket-PC-Plattform von Microsoft hat sich dessen „Reader“ als Quasi-Standard etabliert. Diese Software gibt es auch für PCs, sodass digitale Literatur nicht nur am Handheld, sondern auch am Laptop oder dem heimischen PC gelesen werden kann.

Lesestoff findet sich im Internet, und nicht immer muss dafür bezahlt werden. So gibt es beispielsweise unter Palminfo.de eine ganze Reihe von Werken (darunter etwa Shakespares „Hamlet“, „Die Bibel“ oder „Der Seewolf“ von Jack London), die man sich kostenlos auf den Rechner laden und von dort auf den Handheld überspielen kann.

Foto: Gemstar E-Book

Gegen Bezahlung gibt es etwa bei Dibi.de, Memoware.com oder Bol.de eine breite Auswahl an Literatur aus allen Bereichen. Beim Stöbern zeigt sich jedoch schnell, dass es mit dem oft zitierten Preisvorteil von E-Books nicht weit her ist: So kostet Martin Walsers „Tod eines Kritikers“ in der digitalen Version für Microsofts Reader 19,91 Euro - für einen Cent weniger bekommt man das gedruckte und sogar gebundene Pendant. Lediglich bei obskuren Werken wie „Der Mr. Hyde Effekt“ von Steve Vance lässt sich ein Preisvorteil von cirka sechs Euro zugunsten der E-Books feststellen. Unter diesen Vorzeichen hat die digitale Literatur noch einen steinigen Weg vor sich.