DZ Bank arbeitet an SOA-Infrastruktur

31.05.2007
Die Entscheidung fiel zugunsten von Iona – und gegen die Software der Deutschen Post.

Die in Frankfurt am Main beheimatete DZ Bank führt die Infrastrukturlösung "Artix" von Iona Technologies ein. Mit ihrer Hilfe will die Zentralbank der Volks- und Raiffeisenbanken eine Service-orientierte Architektur (SOA) aufbauen.

Projektsteckbrief

Projektart: Aufbau einer Service-orientierten Architektur.

Branche: Finanzdienstleister.

Produkte: Artix von Iona.

Ziel: flexible Infrastruktur für mehr Agilität.

Besonderheit: Aufbau auf einer vorhandenen EAI-Struktur.

Hauptanliegen der DZ Bank war es dabei, ihre IT-Infrastruktur zu flexibilisieren, so dass sie neue und maßgeschneiderte Produkte schneller auf den Markt bringen kann. "Wie jede Bank sehen wir uns mit Wettbewerbsdruck und sich wandelnden Geschäftsanforderungen konfrontiert", erläutert Burkhard Oppenberg, Bereichleiter Informatik und Organisation bei der DZ Bank. Deshalb müsse die IT-Infrastruktur "agil und flexibel genug sein, um schnell auf Markt- und Kundenanforderungen reagieren zu können". Gleichzeitig gelte es, "den Nutzen der bereits getätigten Investitionen zu maximieren".

Auf einer EAI-Basis

Diese Vorgaben hofft die DZ Bank, mit Hilfe von Artix erfüllen zu können. Das Softwarewerkzeug baut auf der bereits implementierten EAI-Plattform (Enterprise Application Integration) der Bank auf. Der integrierte Enterprise Service Bus (ESB) wird deren Push-Mechanismus durch eine Request-Reply-orientierte Kommunikation mit "Service-Verträgen" ersetzen. Darüber hinaus soll Artix die Entwicklung von Services sowie deren Orchestrierung unterstützen.

Das Iona-Produkt setzte sich in einem Auswahlverfahren gegen neun andere Lösungen durch, darunter auch die ursprünglich von der Deutschen Post entwickelte "SOPware". Obwohl die Post die Beratung für ihre Service-orientierte Plattform (SOP) inzwischen in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert hat, fürchtete die DZ Bank um die mittel- bis langfristige Betreuung und votierte gegen das System. Die Entscheidung, den Quellcode der Software freizugeben, hatte die Post zum Zeitpunkt der Evaluierung durch die DZ Bank noch nicht getroffen, sie spielte dabei also auch keine Rolle.

Wie die Post-Lösung basiert auch die Iona-Software auf einem dezentralen Modell. Laut Anbieter ist sie Plattform- und Protokoll-unabhängig, so dass sie in der Lage sei, auf einen Großteil des unternehmensweiten IT-Bestands der DZ Bank zuzugreifen.

Gedämpfte Kosten

Die neue Infrastruktur verschaffe dem Kunden nicht nur mehr Flexibilität, sondern helfe ihm auch, seine IT-Kosten zu senken. Dank der verteilten Plug-in-Architektur seien keine "signifikanten" Investitionen in neue Hardware notwendig, und die Erweiterbarkeit der Services helfe dabei, die Entwicklungskosten einzudämmen. (qua)