Vorwurf des Kartellrechts-Verstosses

DV-Unternehmen beanstanden Geschaeftspraktiken der IBM

15.10.1993

WASHINGTON (vwd) - Der IBM Corp. wird vorgeworfen, sie habe ihrer 1991 gegruendeten Tochtergesellschaft International Systems Corp. widerrechtlich Marketing-Hilfen und Preisnachlaesse gewaehrt. Mehrere kleine DV-Unternehmen haben sich einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge bei der amerikanischen Antitrust-Behoerde beschwert.

Es muesse kartellrechtlich untersucht werden, so die Forderung, ob die IBM gegen ein 1956 ergangenes Grundsatzurteil verstossen habe. Darin sei festgelegt, dass Muttergesellschaften mit marktbeherrschender Position ihren Tochterunternehmen keine finanzielle Unterstuetzung zukommen lassen duerften. Zwar sei die IBM heute nicht mehr marktbeherrschend, doch sie stehe dennoch im Verdacht, sich auf unfaire Weise einen Vorteil gegenueber Wettbewerbern verschafft zu haben.

Ein IBM-Sprecher wies die Anschuldigungen zurueck. Das Unternehmen habe der Tochtergesellschaft keine unrechtmaessige Hilfe gegeben. Man sei sicher, in Einklang mit der geltenden Rechtsprechung zu handeln. Dies koenne IBM - falls noetig - auch beweisen. Bislang habe in dieser Angelegenheit keine Untersuchungsbehoerde Kontakt mit IBM aufgenommen.