Computerunternehmer Peter Dietz empfiehlt zur SYSTEMS-Eröffnung Kooperationen:

DV-Industrie trotz Käuferstreik risikofreudig

23.10.1981

MÜNCHEN (bi) - "Wieder einmal atemberaubendes Wachstum" konnte Peter Dietz der Branche in diesem Jahr zur Eröffnung der SYSTEMS nicht bestätigen. Er mußte "nüchtern feststellen, daß diese Industrie auf dem Inlandsmarkt - und dies zum ersten Mal - in einige Probleme hineingelaufen ist, was das Wachstum angeht, aber auch die Ertragssituation" .

Dietz, Chef der Heinrich Dietz Computer-Systeme in Mülheim, bezweifelte die Zweckmäßigkeit von Verhaltensweisen, die sich in Zeiten stürmischen Wachstums verfestigt haben. Es stünde ja nirgendwo geschrieben, daß jeder alles möglichst selbst zu entwickeln und zu produzieren hätte. Ferner stehe es nirgends geschrieben, daß Computerverkäufer wie Bundesliga-Mittelstürmer zu bezahlen sind und daß jeder, auch das Wort Cobol richtigerweise mit C und hinten ohne D schreibt, sich für einen Systemanalytiker zu halten hat und auch noch als solcher eingestuft werden muß.

Er spielte auf die Baufälligkeit gewisser "schützender Dächer" von Großkonzernen an, die auch keine Garantie mehr für die Wechselfälle des Lebens seien. Dietz sprach vom Käuferstreik und dies obwohl die Käufer die Erzeugnisse und Dienstleistungen der Informationstechnologie dringend für die Erhöhung ihrer Produktivität und die Innovation

ihrer Produkte benötigten. Dietz zeigte sich jedoch sicher, daß, wer sehenden Auges und mit offenem Ohr durch die SYSTEMS hindurchgehen werde, feststellen würde, daß sich die informationstechnische Industrie an Risikofreudigkeit und Innovationsbereitschaft von niemandem übertreffen lasse. Daß hier Geist und Ideen noch eine Rolle spielten und daß große und kleine Unternehmen eine Chance haben und sie zu nutzen verstehen und daß weltweiter Austausch von Gedanken und Technologien stattfindet.