ZVEI veröffentlicht Quartalszahlen der Elektroindustrie

DV-Industrie stemmt sich gegen Talfahrt

20.06.1981

FRANKFURT (CW) - Ein uneinheitliches Bild zeichnet sich nach Aussage von Professor Dr. Rudolf Scheid, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der elektrotechnischen Industrie, Frankfurt, bei der Auftrags- und Umsatzentwicklung der Elektroindustrie ab. Während elektrotechnische Investitions- und Gebrauchsgüter im ersten Quartal 1981 rezessiven konjunkturellen Tendenzen unterlagen, verzeichnete die Datentechnik erneut Zuwachsraten.

Besonders ausgeprägt war der Nachfragerückgang bei elektronischen Bauelementen. Der Auftragsrückgang betrug nach Angaben des ZVEI insgesamt 20,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 1980. Die Inlandsnachfrage ging um 25 Prozent zurück, die Auslandsnachfrage um 14.

Demgegenüber wuchs der Auftragseingang der datentechnischen Industrie von Januar bis April um 26 Prozent, die Inlandssteigerung betrug hier 18,8 Prozent, die des Auslandes 35.

Die Produktion erhöhte sich real im ersten Quartal 1981 um 35,4 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 1980.

Die Erzeugerpreise auf diesem Sektor seien um 2,4 Prozent gesunken, errechnete die ZVEI aus den vorläufigen Zahlen.

Die Zahl der in der Elektroindustrie insgesamt Beschäftigten hat um 0,8 Prozent abgenommen und liegt mit 987 500 deutlich unterhalb der Millionengrenze. Noch stärker ist die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden gesunken (minus 7,2 Prozent). Hierin kommt nach ZVEI-Analyse die größere Zahl der Kurzarbeiter zum Ausdruck.

Verursacher sei hier der starke Produktionsrückgang der starkstromtechnischen Investitionsgütenndustrie der Kfz-Elektrik, der Hausgeräteindustrie und der Unterhaltungselektronik.

Nur durch die günstige Lage der DV-Industrie konnte der Gesamtindex bei einem Minus von 0,6 Prozent gehalten werden. Ohne diesen Industriezweig hätte er bei minus drei Prozent gelegen.