Forschungsgemeinschaft setzt sich für mehr Rechner ein:

DV in Hochschulen oft Mangelware

04.03.1988

BONN (CW) - Ohne automatische Datenverarbeitung ist erfolgreiche Forschung kaum mehr möglich. Deshalb appelliert Professor Hubert Markl, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), an die zuständigen Bundesministerien, "alle Anstrengungen zu unternehmen, um die dafür notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen".

Die Kommission für Rechenanlagen der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat jetzt zum vierten Mal die Situation an den Hochschulen untersucht und Empfehlungen zu ihrer Ausstattung mit DV-Kapazität für die Jahre 1988 bis 1991 herausgegeben. Derzeit ist der Rechnereinsatz im Bereich der Wissenschaft bereit gestreut. Jedoch zeigt die jetzt vorgelegte Empfehlung, daß das Bild nicht einheitlich ist. Einige Hochschulen nutzen die Möglichkeit der Dezentralisierung, bei anderen wiederum sind außer der Anlage des Rechenzentrums selber kaum Computer vorhanden. Hier ist das RZ für nahezu alle Aufgaben der DV aus dem gesamten Bereich zuständig.

Noch uneinheitlicher als bei den wissenschaftlichen Hochschulen gestaltet sich die Situation bei den Fachhochschulen. Ein Teil von ihnen muß sogar ohne Rechner auskommen. Das von der DFG-Kommission für Rechenanlagen erarbeitete Konzept für die Hochschulen sieht eine systematische Ausstattung aller Bereiche in Lehre und Forschung vor. So sollen die Arbeitsplatzrechner in der Regel mit Netzen verbunden sein und dadurch Zugang zum lokalen Hochschul- und Fachbereichsrechner erhalten. Für die mit diesen Empfehlungen verbundenden Investitionen errechneten die DFG-Experten bis 1991 einen Finanzbedarf von insgesamt rund 413 Millionen Mark pro Jahr. Professor Markl bekräftigte nochmals mit einem Appell an die Behörden die Notwendigkeit dieser Investitionen.