DV-Hersteller wollen Qualitaetsgedanken foerdern Investitionen in Weiterbildung sichern den Unternehmenserfolg

11.02.1994

ERLANGEN (CW) - Fuehrende Computerfirmen, die Weiterbildungsmassnahmen anbieten, haben die Initiative "Open Training Association e.V." (OTA) gegruendet. Ziel des Vereins ist es, im Blick auf die Wettbewerbsfaehigkeit der Unternehmen mit neuen Richtlinien die Qualitaet der beruflichen Qualifikation in der Informations- und Automatisierungstechnik zu verbessern.

Wissen und Koennen entscheiden laut OTA darueber, ob sich Deutschland im globalen Wettbewerb kuenftig behaupten kann. Maschinen und Anlagen foerderten keine Innovationen, mit Kapital und Rohstoffen liessen sich Marktchancen nicht verbessern.

Das Humankapital zu erhoehen, verspreche indes grundsaetzlich einen groesseren Produktivitaetszuwachs und eine bessere Rendite.

Neue Technologien, komplexere Verfahren sowie leistungsfaehigere Produkte seien immer enger mit dem Qualifikationsstand der Mitarbeiter und Verbraucher verknuepft. Das deutsche Bildungssystem und viele Bereiche der Gesellschaft halten nach Einschaetzung der Weiterbildungsinitiative mit dieser Dynamik nicht Schritt.

Die OTA will hier ansetzen und die Qualifikation in der Informations- und Automatisierungstechnik foerdern. Gerade in diesen Schluesseltechnologien fehlen, so der erste OTA-Vorsitzende Lothar Hofmann, allgemein anerkannte Berufsbilder. Sie seien weder definiert, noch gebe es fuer sie anerkannte Pruefungs- und Zertifizierungsverfahren.

Im Auftrag des VDMA und des ZVEI haben OTA-Gruendungsmitglieder bereits konkrete Verbesserungen erzielt. In den Schriften "Weiterbildung in der Automatisierungstechnik" sowie "Weiterbildung in der Informationstechnik" sind Anforderungsprofile beschrieben und teilweise in Weiterbildungsmassnahmen umgesetzt, die nach Expertenmeinung zum Standard werden sollten.

Die Broschueren zeigen auf, wie die Qualifizierung fuer Informations- und Automatisierungstechnik effizienter zu gestalten ist. Ab sofort kann darueber hinaus jeder Teilnehmer, der eine Weiterbildung entsprechend den beiden Schriften absolviert hat, nach erfolgreicher Pruefung ein OTA-Zertifikat erwerben.

In einer OTA-Arbeitsgruppe werden die Berufsprofile im Jahreszyklus auf ihre Relevanz geprueft.

Darueber hinaus ueberarbeitet die Gruppe Empfehlungen fuer Qualifizierungsschritte. Zusaetzlich entwickelt ein OTA-Team derzeit eine Pruefungsordnung und arbeitet an einem Qualitaets- Controlling-System, das unter anderem Hilfen zum Lerntransfer beinhaltet. Die OTA-Gruendungsmitglieder haben sich verpflichtet, ihren Kunden ein Hoechstmass an Effizienz und Kompetenz zu bieten.

Qualitaetskriterien gehen ueber ISO-9000-Norm hinaus

Mit Qualitaetskriterien, die laut OTA weit ueber bekannte Richtlinien wie ISO 9000 hinausgehen, werde ein Guetesiegel gesetzt, das garantiere, dass sich die Investitionen in die Qualifikation bezahlt machten. Der erwartete Nebeneffekt sei eine Ausstrahlung in andere Weiterbildungsbereiche - moeglicherweise auch in das staatliche Bildungssystem.

Der Verein will sich nach Aussagen des Vorsitzenden Hofmann "an die Spitze, nicht an die Masse der Weiterbildungsanbieter richten".

Als zukuenftige Mitglieder sieht OTA deshalb besonders Hersteller von Produkten sowie Systemen der Informations- und Automatisierungstechnik, die in diesem Bereichen Weiterbildung am Markt anbieten. Die OTA will, so Hofmann, Massstaebe setzen wie die Kammern in der Berufsausbildung.

Informationen: OTA Open Training Association e.V., Verein zur Foerderung von Qualitaet im Training fuer die Informations- und Automatisierungstechnik, Rolf Hahn, Reiniger Strasse 4, 91052 Erlangen, Telefon 091 31/337 62.