DV-GAU

13.08.1982

Vorkehrungen für den Katastrophenfall im Rechenzentrum, liest man, treffen offensichtlich nur wenige Großcomputeranwender. Das tröstet.

Trauerwein weiß im Vertrauen gesagt nicht, wie er seinen Laden gegen Sauwetter und Sabotage wirkungsvoll abschirmen könnte. Der beste Schutz ist immer noch eine schlechte Software - und diesbezüglich fehlt's bei den meisten Installationen an nix.

Natürlich haben wir einen Katastrophenplan. Aber den auf Datenträgern aufzubewahren, wäre schon purer Leichtsinn. Sie kennen das ja, wenn einem ARD-Fernsehteam die Langemann-Konserve auf Nimmerwiedersehn aus der Aufzeichnungsmaschine rausrutscht.

Ein gewisser Fatalismus ist auch in Sachen Computer-GAU angebracht. Was ich nicht weiß, macht mich nicht high. Technologisch wär's kein Problem, Vorsorge-Sorgen abzubauen. Man braucht einen Jumbo nur aus Prozessoren aufzubauen, die DV-Manager bequem in der Jackentasche herumtragen können. S. T. wäre dann etwa für die Datenbankplatine zuständig, der Leiter Programmierung für das Language-lnterface und der Produktioner für den Von-Neumann-Chip. Erst beim Jobstart würden die verteilten Systeme zusammengesteckt. Sicherer geht's nicht.

Leider dürfte es die neue Maschinengeneration erst in fünf Jahren geben. Derweil pfeift Sebastian auf ein ausgefeiltes Krisenmanagement. Die heutigen Großrechner sind eh eine Katastrophe.