Internationale Konferenz für Computerlinguistik:

DV dient lediglich als Hilfsmittel

05.09.1986

BONN (vwd) - Selbst bei der Übersetzung einfacher Texte kann die DV lediglich Hilfestellung leisten; eine Vor- und Nacharbeit durch den Menschen erübrigt sich nicht. Diese Meinung vertrat der Bonner Kommunikationsforscher Professor Winfried Lenders, der die "11. Internationale Konferenz für Computerlinguistik" organisierte, die vom 25. bis 29. August in Bonn stattfand.

Zwar hätten Computer bereits den Umgang mit fremden Schriftzeichen gelernt, so Lenders weiter, Wörter mit Mehrdeutigkeit könnten sie jedoch nach wie vor nur eingeschränkt erkennen. Auch wenn Grammatik und Wortschatz eingespeichert seien, mache es der Computer noch längst nicht möglich, jeden beliebigen Text in fremde Sprachen zu übersetzen. Besonders bei wichtigen Vertragstexten dürfte die Kontrolle durch den Menschen stets eine Notwendigkeit bleiben.

Die sprachwissenschaftliche Datenverarbeitung in der Bundesrepublik wird derzeit an etwa einem halben Dutzend Hochschulen gelehrt. In den vergangenen Jahren hat sie nach Ansicht von Lenders besonders durch die Beschäftigung mit dem "Europäischen Übersetzungssystem" (Eurotrans) einen Aufschwung bekommen.