Warum Heimeier ein Web-Data-Warehouse aufbaut

Durchblick von Fertigung bis Vertrieb

22.06.2001
MÜNCHEN (CW) - Aussagekräftige Berichte für Produktion, Vertrieb, Service und Logistik wünschte sich Ulrich Großbröhmer, IT-Leiter bei der Theodor Heimeier Metallwerk GmbH & Co. KG, Erwitte. Im vergangenen Jahr beschloss das Unternehmen den Aufbau eines Data Warehouse - mit dem Ziel, die Anwender ihre Fragen eigenständig beantworten zu lassen.

Die Theodor Heimeier Metallwerk GmbH & Co KG, Erwitte, wurde 1928 gegründet und entwickelte sich eigenen Angaben zufolge zum Marktführer im deutschen Heizungsarmaturenbau. Seit 1996 gehört das Unternehmen mit etwa 550 Mitarbeitern zum britischen Konzern IMI.

IT-Chef Großbröhmer und sein Team verscuchten zunächst, die gestellte Aufgabe mit der Tabellenkalkulations-Software "Excel" zu bewältigen, doch das erwies sich als nicht praktikabel. "Die Tabellen haben kryptische Namen bei der Feldbezeichnung, und es war uns wichtig, die Anwendung benutzerfreundlicher zu gestalten", erläutert der IT-Leiter.

Vor allem sollte die Verantwortung für die Datenkonsistenz nicht beim einzelnen Benutzer liegen. Aber auch die Tatsache, dass sich die Daten mit Excel im Nachhinein verändern lassen, lag keineswegs im Interesse der DV-Fachleute. Last, but not least wäre bei der Anwendung des Spreadsheet-Werkzeugs viel Zeit verloren gegangen. Deshalb entschied das Unternehmen schließlich, Excel in diesem Bereich durch ein Data-Warehouse-Tool zu ersetzen. Den Zuschlag erhielt der Data-Warehouse-Anbieter Sagent Technology GmbH aus Grasbrunn.

Sagent überzeugte mit einem durchgängigen Data-Warehouse-Ansatz und mit der Möglichkeit, die Heimeier-Schwestergesellschaften rasch anzubinden. Darüber hinaus bietet das Produkt ein Web-Frontend, mit dem jederzeit unabhängig vom Standort auf aktuelle Daten zugegriffen werden kann. "Die Geschwindigkeit wird somit nur noch durch das Web bestimmt", so Großbröhmer. Außerdem müsse die Anwendung auf diese Weise nicht mehr direkt auf den PCs der Anwender installiert werden.

Obschon das Einführungsprojekt noch längst nicht beendet ist, lassen sich bereits erste Ergebnisse vorweisen. Mittels einer "Group-Sales-Analyse" kann der Profit bis hin zu einem einzelnen Kunden oder Produkt berechnet werden. Zudem ist es möglich, anhand in der Produktion erfasster Kennzahlen die Produktivität und Liefertermintreue darzustellen - und damit auch zu verbessern. Dazu der IT-Leiter: "Im Bereich der hereinkommenden Bestellungen versuchen wir, so genannte Product-Order-Lines umzusetzen, um zu sehen, wo das Wunschlieferdatum des Kunden von dem von Heimer zugesagten Termin abweicht."

Heimer plant, die Sagent-Lösung in allen Unternehmensbereichen einzusetzen und sie auch dem oberen Management zur Verfügung zu stellen. Letztendlich soll das Konzept für die ganze Unternehmensgruppe aufgebaut werden.