Soziale Netzwerke vergessen nie
Wenn Sie ein unangenehmes Gespräch oder Treffen mit einer realen Person hinter sich haben, will es die Natur so, dass Sie einen Großteil des Geschehenen innerhalb einer Woche wieder vergessen. Passiert Ihnen das gleiche jedoch virtuell, wird das Geschehene für immer bewahrt. Aber es kommt noch schlimmer: es gibt Fälle, in denen Leute ihren Job verloren haben, verhaftet oder verklagt wurden wegen etwas, was sie irgendwann mal in einer E-Mail oder auf Facebook geschrieben haben. "Das Internet vergisst nie", sagt Tadayoshi Kohno von der Universität Washington. "Wenn Sie früher unangenehme Daten loswerden wollten, haben Sie einfach Ihre Festplatte ausgebaut und mit einem großen Vorschlaghammer die Daten ins Nirwana geschickt. Heutzutage ist der Großteil Ihrer Daten jedoch nicht mehr nur auf der Festplatte. Das Zerstören eines einzelnen Datenträgers bringt so gut wie gar nichts mehr."
- 1. E-Mails lesen
Die liebste Privatbeschäftigung der Deutschen im Büro ist das Lesen von E-Mails. Mal eben die Nachrichten auf dem privaten Konto zu checken oder die privat abonnierten Newsletter zu überfliegen gehört bei 63,8 Prozent der Befragten zum täglichen Arbeitsalltag. (Foto: Fotolia.com/Phototom) - 2. Im Internet surfen
58,7 Prozent surfen am Arbeitsplatz zu privaten Zwecken im Internet, um Nachrichten zu lesen, Reiseangebote und Veranstaltungstipps zu recherchieren oder Filmchen auf YouTube zu schauen. (G. Erwood/Fotolia.com) - 3. Privatgespräche führen
Das verpatzte Date, das die Kollegin anschaulich schildert, die Party vom Wochenende oder der ausführliche Bericht über den letzten Urlaub im Clubhotel – über die Hälfte der Befragten (51,8 Prozent) plaudern mit Kollegen über Privates während der Arbeitszeit. (Fotolia.com/Yuri Arcurs) - 4. Telefonieren
50,3 Prozent der Beschäftigten führen im Büro private Telefongespräche, um Arzt- und Friseurtermine zu vereinbaren oder Verabredungen für den Feierabend zu treffen. (Fotolia.com/Franz Pflügl) - 5. E-Mails schreiben
Ihre privaten E-Mails liest die Mehrheit der Beschäftigten im Büro, aber antworten sie auch gleich? Immerhin: Nur 46,9 Prozent der Befragten tauschen mit der oder dem Liebsten E-Mails aus und schreiben Nachrichten an Freunde und Bekannte. (Fotolia.com/Falko Matte) - 6. Online shoppen
In letzter Sekunde bei Ebay bieten? Private Geld-Transaktionen wie Online-Shopping, Online-Banking oder Ticketbuchungen erledigen 38,7 Prozent während der Arbeitszeit. (Fotolia, F. Matte) - 7. Social Networking und Twitter
Auch das Web 2.0 hat im Büro Einzug gehalten: Jeder Fünfte (20,8 Prozent) schaut während der Arbeitszeit in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Xing vorbei und verwaltet dort seine Seiten und Kontakte. Regus wollte es noch genauer wissen und fragte nach der neuesten Erscheinung des Mitmach-Webs, dem Mikro-Kommunikationsdienst Twitter. Hier ist noch Zurückhaltung angesagt: Nur 5,1 Prozent der Befragten nutzen den Kurznachrichtendienst zu privaten Zwecken während der Arbeitszeit. - 8. Kopieren
Noch schnell ein paar Belege für die nächste Steuererklärung oder gar Bewerbungsunterlagen kopieren? 14,6 Prozent der deutschen Büroangestellten nutzen den Firmenkopierer für ihre Privatangelegenheiten. - 9. Rauchen
Rauchen am Arbeitsplatz ist nicht mehr in. Nur 12,8 Prozent der Befragten gaben an, im Büro zur Zigarette zu greifen. Damit landet das Rauchen während der Arbeitszeit in dieser Rangliste auf dem vorletzten Platz. (Fotolia.com/Stephan Janz.de) - 10. Post versenden
Zwar haben E-Mails die herkömmliche Post in vielen Bereichen abgelöst, aber manche offiziellen Dokumente müssen immer noch in Papierform versendet werden. So nutzen 12,1 Prozent der Befragten das Büro als privates Postamt. (Fotolia, Overthehill)
Die Lösung: Kohno und andere Wissenschaftler von der Universität Washington haben eine Technologie namens "Vanish" entwickelt, die Ihren im Netz freigegebenen Informationen einen Selbstzerstörungsmechanismus hinzufügt. Vanish funktioniert, indem es Ihre Texte, die Sie im Web eingeben, mit einem Verschlüsselungspasswort versieht, von dem es anschließend einzelne Teile auf verschiedene Peer-to-Peer-Netzwerke verteilt. Nach einer bestimmten Zeitspanne "vergisst" Vanish einfach nach und nach diese Einzelteile und verhindert so den Zugriff auf Ihre Texte unwiederbringlich. "Vanish funktioniert mit allen Texten im Web, wie zum Beispiel E-Mails oder Facebook-Einträgen", sagt Kohno. Zwar befindet sich Vanish noch im Status eines Forschungsprogramms, interessierte Nutzer können sich das Programm trotzdem als open-source Plugin für Firefox herunterladen.