Noch kein Kaeufer in Sicht

Dun & Bradstreet Software sucht jetzt nach Risikokapital

29.03.1996

Seit Anfang dieses Jahres steht Dun & Bradstreet Software zum Verkauf. Aber offenbar ist niemand so recht interessiert, neuer Eigner des SAP- und Oracle-Konkurrenten mit einem Jahresumsatz von 350 Millionen Dollar zu werden. Auf einem kuerzlich einberufenen Grosskunden-Treffen konnte das Management der Softwareschmiede jedenfalls noch keinen Namen eines moeglichen Interessenten nennen.

Nach Informationen der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" ist D&B Software entschlossen, das Steuer notfalls selbst in die Hand zu nehmen. Das Unternehmen bemuehe sich derzeit aktiv um Venture- Kapital.

Fuer einen Betrieb dieser Groessenordnung duerfte die Suche nach einem Risikokapitalgeber allerdings schwerfallen. Verglichen mit einer Start-up-Firma, muss D&B Software naemlich mit einem hohen Kostensockel kalkulieren. "Dies ist keine konventionelle Venture- Kapital-Gelegenheit", erlaeutert Jim Duggan, Technologie-Analyst bei der First Albany Corp. mit Sitz in Albany, New York. "Es ist eine groessere Sache mit mehr Ballast im Schlepptau."

Die Kunden zeigten sich wenig betroffen von den unsicheren Zukunftsaussichten ihres Softwarelieferanten. Dazu beigetragen haben moeglicherweise die Versprechen, die Chief Executive Officer Doug McIntyre ihnen im vergangenen Monat gab. D&B Software werde in diesem Jahr hundert neue Software-Entwickler einstellen, so der CEO, und rund 70 Millionen Dollar in neue Produkte investieren.