MÜNCHEN (CW) - Auch vor dem größten US-Anbieter für integrierte Anwendungspakete, Dun & Bradstreet Software, macht der DV-Zeitgeist nicht halt. Mit Hilfe in Entwicklung befindlicher Softwaremodule will das in Framingham/Massachusetts ansässige Unternehmen seinen Kunden ermöglichen, existierende Anwendungen zwischen Mainframe und PC aufzuteilen.
Wie bei traditionell Mainframe-orientierten Software-Anbietern üblich, verfügt auch der im vergangenen Jahr aus der Fusion von MSA und McCormack & Dodge hervorgegangene Softwareriese nicht über ausreichendes Know-how im PC- und Workstation-Bereich. Diese Lücke soll ein kürzlich geschlossenes Abkommen mit der Powersoft Corp., Burlington/Massachusetts, schließen. Powersoft hat mit "Powerbuilder" einen grafikorientierten Werkzeugkasten für die Entwicklung von Client-Server-Anwendungen im Angebot.
Im Rahmen des Abkommens sichert sich Dun & Bradstreet das Recht, die Powersoft-Werkzeuge für die Entwicklung seiner Softwaremodule zu nutzen. Zudem räumt Powersoft dem IBM-Softwarepartner Vertriebsrechte an Powerbuilder ein.
Darüber hinaus erwarb Dun & Bradstreet jetzt auch die Rechte an dem als Groupware bezeichneten Produkt "Wijit", das Executive Vice-President und Technologie-Chef John Landry gemeinsam mit dem MIT-Professor Thomas Malone entwickelte, bevor er von Dun & Bradstreet engagiert wurde. Sinn und Zweck dieses Systems bringt Landry auf die griffige Formel: "Wijit wurde entwickelt, um den Leuten zu helfen, die unter dem doppelten Informationsproblem leiden: zuviel Daten und zu wenig Information."
De facto ist das Produkt dafür ausgelegt, Informationen aus internen oder externen Quellen - beispielsweise aus Datenbanken oder elektronischen Briefkästen - automatisch zu filtern, zu bearbeiten und entsprechend darauf zu reagieren. Dabei geht es nach Regeln vor, die der Anwender selbst definiert.
Laut Landry wird Wijit eine wichtige Rolle innerhalb der Client-Server-Strategie des Anbieters spielen. Das Produkt läuft unter MS-/PC-DOS ab ReIease 3.1 sowie unter Microsoft Windows.