Breitbandiger Internet-Zugang kann auch günstig sein

DSL statt Standleitung

15.10.2003
Von von Christoph
Unternehmen, die eine leistungsstarke Datenleitung brauchen oder die Vernetzung mehrerer Filialen planen, müssen keineswegs in eine handelsübliche Standleitung investieren. DSL leistet Ähnliches - technisch elegant und konkurrenzlos preiswert.

WENN VON DSL die Rede ist, fällt eigentlich immer auch der Begriff T-DSL. So nennt die Deutsche Telekom ihre Highspeed-Anschlüsse; und der Rosa Riese hat es geschafft, seinen Markennamen quasi zum Synonym für diese Technik zu machen. Tatsächlich besitzt das Unternehmen hier einen monopolartigen Marktanteil, weil es als einziger Anbieter mit seinen Anschlüssen in der ganzen Republik bis ins kleinste Dorf präsent ist.

An der starken Stellung des größten Anbieters liegt es auch, dass DSL bisher nur wenig Verbreitung im Unternehmenseinsatz gefunden hat. Die Telekom wollte lange weder das eigene ISDNnoch das Standleitungsgeschäft kannibalisieren, deshalb überließ man bis in das vergangene Jahr die Firmenkunden weitgehend den kleineren Carriern. Deren Erfolge zwangen den Ex-Monopolisten aber schließlich dazu, auch auf diesem Markt aktiv zu werden.

Standleitung zu teuer

Vier weitere bundesweit tätige Player gibt es am Markt: Colt Telecom, Arcor, Broadnet Mediascape und QSC. Für Letzteren entschied sich Friedrich Jonas, EDV-Leiter des Herrenausstatters Wormland. Mit der Deutschen Telekom war er nicht ins Geschäft gekommen, weil „wir deren System einmal am Tag hätten disconnecten müssen. Außerdem arbeitete die Technik mit variablen IP-Adressen, und unser VLAN braucht eine feste IP-Adresse.“ QSC erfüllte dagegen die Anforderungen, außerdem verfügt der Kölner Carrier in allen wichtigen deutschen Städten über ein eigenes Netz. „Natürlich haben wir auch über eine Standleitung nachgedacht“, so Jonas. „Aber das hätte für die Anbindung einer einzigen Filiale so viel gekostet, wie wir jetzt für alle 14 bezahlen.“

Bis zum Beginn des vergangenen Jahres waren die Ladengeschäfte über normale ISDN-Leitungen miteinander verbunden, um das Warenwirtschaftssystem zu aktualisieren und den EMail- Verkehr abzuwickeln. Doch das hatte einen entscheidenden Nachteil: Durch die automatisierte Einwahl im Abstand von einigen Stunden blieben Nachrichten zu lange unbeantwortet, und die über Microsoft-Scedules verwalteten Termine konnten oft nicht rechtzeitig abgeglichen werden. Kapazitätsintensivere Anwendungen wie ein Intranet über diese Verbindungen laufen zu lassen war von vornherein ausgeschlossen: ISDN-Leitungen sind dafür viel zu langsam und zu teuer. Also musste eine Alternative her. Die in solchen Fällen häufig eingesetzten Standleitungen bieten zwar reichlich Tempo und eine hohe Sicherheit beim Transport sensibler Daten, kamen aber wegen der erwähnten hohen Kosten nicht in Frage. Auf der Suche nach der geeigneten Technik stieß Jonas sehr schnell auf die Digital Subscriber Line