Es gibt viele Lösungen, aber nur für genau definierte Anforderungen

Druckerwahl: Ein Puzzle aus Technik, Leistung und Kosten

25.05.1990

Die Drucker halten, was die Miniaturisierung anbelangt, mit den Computern nicht Schritt. Und auch deren sich stetig multiplizierende CPU-Geschwindigkeit überfordert immer noch die weitgehend mechanischen Gesellen am Ende der Verarbeitungskette. Doch generell betrachtet schrumpfen auch die Drucker-Abmessungen und last but not least ihre Preise.

Positiv zu vermerken sind weiterhin die stetig steigende Druckqualität und der Durchsatz auch der Low-end-Geräte.

Nadeldrucker mindern ihre Geräusche, Seitendrucker werden auch für den Privatmann bezahlbar und Tintenstrahlprinter erobern die Colorwelt. Ganz allgemein steigt der Bedienkomfort und das Papierhandling vereinfacht sich weiter. Parallel zu dieser Entwicklung gewinnen spezialisierte Drucker an Bedeutung.

Wie lange prognostiziert, gewinnen die Seitendrucker bei sinkenden Preisen kräftig Marktanteile. Vier-Seiten-Laserdrucker dringen in die Refugien der besseren Nadeldrucker vor. Sechs-, Acht- und Zehn-Seiten-Maschinen sind bereits um die 5000 Mark erhältlich.

Vier-Seiten-Laserdrucker verdrängen Nadelprinter

Für einen Straßenpreis von etwa 3000 Mark bietet zum Beispiel der HP Laserjet IIP eine sehr gute Druckqualität, wenn auch eine bescheidene Grundausstattung. Der zum Verwechseln ähnliche Canon LBP-4 verfügt außerdem über zwei skalierbare Schriften, die der Anwender nach Belieben in der Größe verändern kann. Der Canon-Printer verschreckt zu Unrecht einige Anwender, weil er spezielle Druckertreiber benötigt und nur über den Umweg eines Programms HP-kompatibel arbeitet. Seit der CeBIT' 90 gesellt sich eine dritte Druckerversion von Brother dazu, die unter dem Namen HL-4 LaserAs auf der gleichen Canon-Engine aufbaut. Der Printer bietet das Bedienfeld im Querformat, ähnlich wie bei einem Kopiergerät angeordnet. Vor allem zeichnen ihn fünf integrierte Emulationen aus.

Den dreien gemeinsam ist der Papiervorrat von etwa 50 Blatt, welcher aus einem aufgeklappten Deckel alle fünfzehn Sekunden gemächlich eingezogen wird. Wem der Drucker in seinen Stundenleistungen genügt, aber das häufige Nachladen des Papiers stört, der setzt gegen einen Aufpreis eine Schublade darunter und vergrößert die Reserve um 250 Blatt.

Bei Neukonstruktion kein Ozon in der Büroluft

Der Okilaser 400, als LED-Printer, belebt das Angebot der Vierseitenprinter mit einem noch geringeren Preis. Bei ihm füllt der Anwender den Toner nach 2500 Seiten getrennt von der leichtempfindlichen Trommel nach, welche 12 000 bis 15 000 Seiten durchstehen soll. Die drei Konkurrenten verwenden eine Kassette, in der Toner und Trommel zusammengefaßt sind, ähnlich wie die größeren HP-Laserjet-Drucker. Deren Vorzüge sind im einfachen Handling zu sehen. Bei Neukonstruktionen entweicht dem Drucker kein Ozon in die Büroluft, weil die Transferkorona in die die Toner-Trommelkassette integriert wurde. Kopf- und Augenbeschwerden durch den chemisch instabilen dreiatomigen Sauerstoff werden bei dieser Konstruktion erstmals vermieden. Andere Laserdrucker und auch die Fotokopierer benötigen einen Ozonfilter, der ab und an gewechselt werden muß, um seine gesundheitliche Gefährung von Mitarbeitern zu vermeiden.

Mit der Toner-Trommelkassette für den HP-Laserjet II/III hat die neue kleine Einheit gemeinsam: Die Entsorgung der leeren, zwar umweltverträglichen Kassette bereitet vor allem durch das Volumen und die Materialverschwendung Kummer. Jedoch verlautet von den Herstellern jeglicher Couleur: Über das Recycling werde nachgedacht, beziehungsweise erste Versuche seien bereits gestartet.

Unter den Seitendruckern zählen die Vier-Seitendrucker zu den langsamen Ausgabegeräten. In Vergleich zu den Nadeldruckern der entsprechenden gehobenen Preisklasse, schneiden sie besser ab und zwar als mehrfach schnelleres Ausgabegerät. Zum Teil erreichen die Vier-Seitendrucker sogar einen höheren Durchsatz, als die nächst schnelleren Fünf- und Sechs-Seitendrucker. Denn die Geschwindigkeitsangabe bezieht sich auf den Kopiermodus, das heißt, die mehrfache Ausgabe einer gleichen Seite. Dank schnell rechnender Controller behalten die Vier-Seitendrucker auch bei langen Texten die Ausgabegeschwindigkeit bei, während einige Sechs-Seitendrucker ihr Tempo auf drei Seiten in der Minute halbieren.

Mit einem Seitenpreis von sieben bis zehn Pfennigen liegen die kleinen Tischlaser im Vergleich zur den leistungsstärkeren Seitendruckern recht gut. Der anspruchsvolle Privatmann, das kleine Büro, oder der Sachbearbeiter mit höchstens 120 Seiten am Tag sind mit diesen Druckern gut bedient.

Wer sein eigenes Layout-Studio betreiben will, fährt mit den Vier-Seitendruckern nicht schlecht. Auf den Grundpreis für den Drucker von 3000 bis 4000 Mark werden für 3000 Mark der Speicher um zwei MByte erweitert und in einer HP-kompatiblen Fontkarte die Postscripterweiterung erworben. Dann steht ein kleiner Postscriptdrucker für etwa 6000 Mark zum Datenempfang bereit, der in seinen "Denkleistungen" nicht einmal zu den langsammen zählt. Das trifft zumindest auf den mit der PacificPage-Karte getesteten HP-Laserjet IIP zu, der es mit dem Apple-Laserwriter allemal aufnimmt, was die Rechengeschwindigkeit betrifft.

Zwei IBM-Laserdrucker aus eigener Entwicklung

IBM mischt in neuester Zeit mit zwei interessanten, sehr kompakten Laserdruckern aus eigener Entwicklung auf dem Markt der kompakten Arbeitsplatzdrucker mit. Unter der Typenbezeichnung 4019 bietet der Computerriese einen Fünf- und einen äußerlich identischen Zehn-Seiten-Drucker an - nur der Controller unterscheidet beide Geräte. Der Hersteller bescheinigt dabei dem schnelleren Modell eine Standzeit von 1,2 Millionen Drucken, was die vierfache Lebensdauer zu vergleichbaren Druckern bedeutet. 20 000 Seiten im Monat sind für eine Maschine mit diesen geringen Abmessungen eine beachtliche Leistung. Das um so mehr, weil der Zehn-Seitendrucker im Handel für weniger als 5000 Mark angeboten wird. Der Controller, mit der 68000 CPU bestückt, rechnet sehr schnell, so daß er auch aufwendige Grafiken in weniger als fünf Minuten ausgibt. Teurere Mitbewerber benötigen oftmals wenigstens die dreifache Zeitspanne.

Bei den Verbrauchsmaterialien besonders günstig schneidet der Sharp JX-9500 und der baugleiche Dataproducts LZR 650 ab. Selbst wenn die vom Hersteller empfohlenen Preise zugrunde gelegt werden, errechnen sich je Seite Text nur zwischen sechs und acht Pfennige, und das inklusive Mehrwertsteuer. Mit sechs Drucken je Minute untertreibt der Hersteller im Prospekt des JX-9500 sogar, im Testlauf wurden sieben Blatt in 60 Sekunden gestoppt. Eine besonders langlebige Bildtrommel steckt in den Maschinen aus dem Hause Sharp. Trotz umweltfreundlicher organischer Beschichtung soll sie ohne erhöhten Preis bis 50 000 Drucke überdauern, was einer fünffach längeren Lebensdauer bislang üblicher OPC-Trommeln entspricht. Bisher gelang das nur den mit Selen beschichteten, die aber wegen ihrer Giftigkeit bei der Entsorgung den Umweltschützern Sorge bereiten, wenn sie nicht wieder aufgearbeitet werden.

Mit 300 dpi-RET - nahezu 400 dpi-Auflösung erreicht.

Bei den Acht-Seiten-Laserdruckern glänzt der neue HP-Laserjet III mit einer verbesserten Auflösung - ohne dabei von den gängigen 300 dpi abzuweichen. Insbesondere wenn die gleichmäßig großen Punkte in Krümmungen und bei schrägen Linien einen Sägezahn formen, variiert der HP-Drucker seine Punktgröße zwischen 20 und 80 Prozent. So werden die Ecken und Kanten abgemildert und das Schriftbild, insbesondere auch die, Grafiken, glätten sich an kritischen Stellen deutlich mit der Resolutions Enhancement Technology (RET). Im Vergleich zu den besten Mitbewerbern schaut der Druck des, Laserjet III klar überlegen aus. Erst die 400 dpi Drucker leisten bezüglich der Abbildungsqualität noch anspruchsvolleres.

Außerdem verfügt der Laserjet III über die lange erwartete Druckersprache HP-PCL 5. Die Ausgabe der Grafiken wird beschleunigt und für die Seitengestaltung stehen spezielle Escape-Befehle zur Wahl. Schrift läßt sich in 90 Grad Schritten drehen, schattieren, spiegeln und so weiter. Die Fotosatzmaschine Agfa-Compugraphic der Serie 9000 belichtet PCL 5 direkt mit 1200 oder 2400 dpi auf Film, so ist im Einzelfall auf Postscript zu verzichten.

Die Plottersprache HPGL/2 wurde in PCL 5 integriert. Zwei integrierte skalierbare Schriften gehören zur Grundausstattung des HP Laserjet III und sind in Viertelpunktabständen zwischen 0,25 pt und 999,75 pt variierbar. Allerdings benötigt der Printer neue Druckertreiber, um alle Varianten seines Könnens darzustellen. Die alten Laserjet-Treiber sind nur eingeschränkt nutzbar.

Von den 400 dpi Druckern, die überwiegend auf der entsprechenden Canon-Engine basieren, sind der Siemens DR 400-ACE und vor allem der Newgen TurboPS/480 zu nennen. Der "deutsche" 400er bezieht seinen Controller von der US-Firma Genicom und besitzt Ausbaustufe neben einem Postscript-Clone auch einen Interpreter der schnelleren Seitenbeschreibungssprache ACE.

Kann Belichtung auf Fotosatzgerät ersetzen

Der Newgen TurboPS, ebenfalls aus den Vereinigten Staaten, verfügt mit maximal 800 mal 400 dpi über eine hervorragende Druckqualität, die auch bei gehobenen Ansprüchen in dem einen oder anderen Fall die Belichtung auf dem Fotosatzgerät ersetzen kann. Seine mit 20 MHz getaktete Intel 80960KB-RISC-CPU berechnet die Daten für Postscript dabei außerordentlich schnell. Das heißt konkret: Einige Testgrafiken erledigt er in einem Fünftel der Zeit, die ein Apple-Laserwriter NTII benötigt. Im Vergleich zum Umfeld anderer 400 dpi Printer, liegt sein Preis mit 2000 Mark plus Mehrwertsteuer gar nicht übermäßig hoch. Wer einmal mit dem Newgen TurboPS/480 gearbeitet hat, findet an 300 dpi Druckern keine rechte Freude mehr.

Im Bereich der Tintenstrahltechnik festige der HP Deskjet mit dem etwas schneller denkenden Deskjet plus seine Position, obwohl Laserdrucker als Auslaufmodell oder Sonderangebot ihn preislich bedrängen. Im Seitenpreis bieten diese HP-Drucker mit neun Pfennigen je Textblatt keinerlei Vorteile zum Toner verarbeitenden Seitendrucker. Der Epson TSQ-4800 verrichtet die gleiche Druckarbeit aus 48 Düsen für 3,4 Pfennige. Die Siemens-Tintendrucker spritzen dafür eine Textseite für weniger als einen Pfennig voll.

Ausgabegeräte von hoher Güte

Der Canon BJ 130e und der, Epson TSQ 4800 verarbeitenden breiteres Papier, wodurch sie gegenüber gleich teuren Seitendruckern deutlich im Vorteil liegen. Der Epson-Drucker zieht sogar DIN-A3-Papier im Querformat aus dem automatischen Einzelblatteinzug. Auf diese Marktlücke zielt der auf der CeBIT '90 neu vorgestellte Epson Seitendrucker mit 64 Düsen, 300 dpi Auflösung und HP-Kompatibilität ebenfalls. Bei der Matrix von 300 beziehungsweise 360 Punkten je Zoll sind das für Architekten oder Elektroniker Ausgabegeräte von hoher Güte.

Im Bereich Farbdruck macht der Paintjet-XL für knapp 8000 Mark Furore. Mit nur 180 dpi mixt er 16,6 Millionen Farbschattierungen. Auf Spezialpapier oder -folie brilliert der leise Spritzer mit exellenten Farben. Bessere Farbdrucke, beziehungsweise die Maschinen dazu, kosten mit Thermotransfertechnik deutlich mehr. Color-Nadeldrucke sind qualitativ keinesfalls vergleichbar. Nur Siemens stellte dieses Frühjahr mit dem Highprint 6200 bereits einen Konkurrenten vor, der als Tintenstrahldrucker, aus insgesamt 200 Düsen, seine Farben mit einer Auflösung von 300 dpi spritzt.

Bei den Tinten verläuft die Entwicklung noch uneinheitlich. Siemens mit bisher wasserfester Tinte verwendet bei seinen Neuvorstellungen wasserlösliche, die bezüglich der Druckqualität unabhängiger vom Papier ist. HP dagegen arbeitet an einer wasserunlöslichen, weil es die Kunden nervt, wenn ein Textmaker die Schrift des Deskjet verwischt. Canon verwendet eine wasserunlösliche Tinte beim BJ 130e, aber dafür genügt der Deckungsgrad bei flächendeckenden Grafiken nicht den höchsten Ansprüchen.

Hochglänzende Farben in Laserdruckerqualität

Als Color-Laserdrucker werden die Thermotransferprinter feilgeboten. Sie schmelzen mit sich erwärmenden elektrischen Widerständen ihren wachsartigen Farbstoff von einer Folie auf das Papier oder den Film. Hochglänzende Farben in Laserdruckerqualität geben nach wenigen Minuten einen ersten Eindruck, wie beispielsweis der Entwurf später als Vier-Farb-Druck ausschaut. Der einzige echte Color-Laserdrucker ist der CLC 500 von Canon, an sich ein digitaler Vier-Farb-Kopierer mit 400 dpi Auflösung, dem der Hersteller eine Schnittstelle verpaßt hat. Seit der DRUPA '90 wird für das DTP-System auch ein Postscript-Interpreter angeboten.

Im Textbereich spielt die Thermotransfertechnik eine untergeordnete Position, was sich mit zwei neuen Geräten zu ändern verspricht. Siemens stellte auf der CeBIT '90 einen winzigen Schoßdrucker mit Akkubetrieb vor, der mit dem Laptop auf Reise geht. Den Laptop-Drucker Siemens Highprint 730 zeichnen nicht nur seine geringen Abmessungen aus (etwa so groß wie ein Stapel von 500 Blatt DIN-A4-Papier), sondern auch seine 300 dpi Auflösung und die Geschwindigkeit von sechs Seiten in der Minute. Der automatische Papiereinzug für 50 bis 80 Blatt wurde in den Winzling bereits integriert. Am Netzteil angeschlossen, verrichtet er stationär auf dem Schreibtisch den Dienst, wie ein Mini-Laserdrucker. Beim Seitenpreis von etwa 15 Pfennigen für das Verbrauchsmaterial, liegt er an der oberen Grenze der Seitendrucker. Wer häufig Balkengrafiken mit großen schwarzen Flächen druckt, verbraucht mehr Toner oder Tinte, als bei der standardisierten fünf prozentigen Schwärzung einer Textseite angenommen wird. Beim Siemens Highprint 730 betragen die Kosten für die Verbrauchsmaterialien stets das Gleiche, ob nur ein i-Punkt oder eine komplett geschwärzte Seite ausgegeben wird.

Ein Mini-Printer mit großer Leistung

Wer den Mini-Printer in die Hände bekommt, den beeindruckt er mit seinen Leistungen trotz kleiner Abmessungen.

Beim zweiten Printer, dem Siemens Highprint 7400, handelt es sich um einen ebenfalls recht handlichen Colordrucker für den Arbeitsplatz. Nach Wahl druckt er von einem Farbband mit 300 dpi ganze 750 Seiten in schwarz, oder 100 Blatt in Vierfarbdruck. Als Monochromdrucker legt er in der Minute vier Seiten ab, als Colorprinter eine. Bei den Nadeldruckern bieten die neuen Modelle höhere Geschwindigkeit und mehr Komfort. Zum Beispiel: Die Geräuschbelästigung wird reduziert, wobei das Forschungsprogramm SEAS (Seiko Epson Acoustic Simulation) von Epson auch im Büroalltag bereits einige Erfolge zeigt. Nicht leise, aber leiser und weniger unangenehm wurden sie. Denn vermeidbar sind die Frequenzen nicht, wenn 18,24 oder bis zu 48 kleine Stahlnadeln gleichzeitig auf das Papier einschlagen. Die SEAS-Forscher in Hirooka, Japan, verlagern das Unvermeidliche in angenehmere Frequenzregionen. Schallmeßgeräte schlagen beispielsweise beim Epson LQ-860 dann nicht weniger weit aus, aber die Mitarbeiter nervt der Nadeldrucker bei der Arbeit dennoch nicht so sehr.

Die Parkposition für Endlospapier gehört inzwischen zum Standard. Allerdings nicht immer funktioniert sie in Verbindung mit einem automatischen Einzelblatteinzug. Zu den Neuigkeiten zählt die Konfigurierung des Druckers am Bildschirm. Das tauchte hin und wieder bei Laserdruckern der gehobenen Preisklasse auf. Nun bietet das Citizen auch bei ihrer Prodot-Serie. Mit dem Programm "Prodisk" stellt auch die Sekretärin am Bildschirm ein, was sich sonst nur der technisch Begabte an den DIP-Schaltern zutraute.

Zukunft liegt in der Spezialisierung

Mit flachem Bett reservieren sich Nadelprinter ihre Nische. Die Zukunft der Nadeldrucker liegt mit den vordringenden Seiten- und Tintendruckern in der Spezialisierung.

Preisgünstige Flachbettdrucker, wie die C.Itoh-610-Printer, weisen den Weg. Bequemer lassen sich dicke Formularsätze, steife Karteikarten, Rezepte und andere Sonderformate nicht bedrucken. Als Werbegag bedrucken die Firmen damit auch mal 0,5 Millimeter dickes Furnierholz. Der Brother M-2524L besitzt für wenig mehr Geld sogar eine automatische Kopfhöheneinstellung, die sich selbständig auf die Papierdicke einstellt. Wie der Epson 24-Nadel-Flachbettdrucker lassen sich mit diesen genannten Druckern bis zu fünf Kopien bei einem Formularsatz erzielen. Wer noch höher hinaus will, muß auf einen Drucker mit 18 dickeren Nadeln ausweichen, wie bleispielsweise den Philips GP 270 HC. Er vermag bis zu zehn Nutzen zu erzielen, wobei eine Formulardicke von 0,85 Millimeter oder 600 g/qm Papiergewicht erreicht werden darf.

Mit einem 28-Nadel-Druckkopf gehört der C.Itoh C-645 zu den Besonderheiten unter den Neuvorstellungen. Der Flachbettdrucker besitzt drei Reihen mit zwei mal neun und in der Mitte mit zehn Nadeln. Die äußeren Reihen stehen parallel zueinander, die mittlere versetzt dazu. Dabei werden von der mittleren Reihe ebenfalls nur neun Stifte beim Druck betätigt. Welche von den zehn ruhen bleibt, hängt davon ab, ob der Drucker "normal" oder über Kopf seine Zeichen druckt.

Mit den zwei parallel angeordneten Nadelreihen arbeitet der C.Itoh C-634 in der Draftschrift besonders schnell (480 cps), während die um einen halben Durchmesser Breite gegeneinander versetzten Nadeln bei der Schönschrift eine fixe Textausgabe erlauben. Mit den entsprechenden Druckertreibern soll der etwa 3600 Mark teure Flachbettdrucker keinerlei Kummer haben.

Ebenfalls auf Flachbettechnik basiert der brandneue 24-Nadeldrucker Philips PP 405 neben weiteren Features. Er nimmt bis zu drei Kassetten für die automatische Einzelblattzuführung auf.

Als Höchstgeschwindigkeit soll er bei 600 Zeichen in der Sekunde 8,5 Seiten je Minute erzielen, beziehungsweise nach ECMA 132 sind das 510 DIN-Briefe in der Stunde. In Schönschrift erzielt er mit 260 Seiten noch immer den halben Durchsatz. Mit über vier Seiten in der Minute hält er in seiner Geschwindigkeit mit langsamen Seitendruckern mit.

Fünf Papierwege gehören zur Grundausstattung

Im Gegensatz zu ihnen vermag der PP 405 aber bis zu fünf Kopien auf bis 0,5 Millimeter dicken Formularsätzen zu erzielen. Die 24 Nadeln besitzen mit 0,25 Millimeter Durchmesser einen 56 Prozent größeren Querschnitt, als die sonst üblichen Nadeln von 0,2 Millimeter. Fünf Papierwege gehören zur Grundausstattung und erleichtern den Umgang mit Einzelblatt- und Endlospapieren.

Für die Geräuschreduzierung gingen die Philips-Techniker einen besonderen Weg, sie mindern das Druckgeräusch mit einem einfachen Trick.

Bekanntlich werden schräge Schriften leiser gedruckt, als aufrechte mit senkrechten Linien. Bei den senkrechten Strichen hämmern bis zu 12 übereinanderstehende Stifte gleichzeitig auf das Papier ein. Schlagen die Nadeln bei kursiver Schrift nacheinander an, so sinkt der Lärmpegel.

Der Philips PP 405 druckt auch aufrechtstehende Schriften und Linien nacheinander, weil sich der Druckkopf seitlich zur Mittelachse neigt. Die Nadelreihen stehen bei Bedarf, mit einem Schwenk in die andere Richtung, auch wieder parallel nebeneinander, wenn die schnelle Draftschrift und hoher Durchsatz gewählt wird.

Mechanik und Papierformate setzen der Miniaturisierung der Drucker generelle Grenzen. Bei den Nadeldruckern läßt sich Lärm nicht vermeiden, dafür erzielen sie wenigstens einige Durchschläge. Für gehobene Ansprüche an die Druckqualität wählt der Anwender immer häufiger einen Seitendrucker. Mit Tinte oder Thermo-Farbband werden auch die breiten Papierformate in sehr guter Qualität zu erträglichen Kosten bedruckt.

Nur wer sein Anwendungsgebiet genau definiert, wird den optimalen Drucker finden. Das universelle Ausgabegerät, welches jegliche Wünsche optimal erfüllt, wurde noch nicht erfunden.