Dataproducts:

Druckermarkt: Der heimliche Marktleader

01.04.1977

FRANKFURT (CW) - Der nach eigenem und neutralem Bekunden weltgrößte unabhängige Hersteller im Drucker-Markt, die Dataproducts International, trat nun zum erstenmal in der Bundesrepublik ins Rampenlicht. Nach den Angaben, die Robert G. Bartizal, Senior Vice President Marketing, anläßlich einer Pressekonferenz in Frankfurt machte, betrug der Weltumsatz der Firma im jetzt abgelaufenen Fiskaljahr etwa 100 Millionen Dollar. Auf Europa entfielen davon etwa 30 Millionen Dollar ; in der Bundesrepublik ist Dataproducts im Vorjahr wohl noch unter der 10-Millionen-Schwelle geblieben.

Dataproducts verkauft seine Produkte nicht an den Computeranwender, sondern ist weltweit der einzige Hersteller, der ausschließlich an andere Hersteller oder Softwarehäuser liefert: das erklärt auch, warum keiner der vielen Anwender von Siemens-, Nixdorf-, Dietz- oder auch Olivetti-Computern weiß, daß er eigentlich schon seit Jahren treuer Kunde von Dataproducts ist. Im Rahmen dieses OEM-Geschäfts billigt sich Dataproducts, bezogen auf die Stückzahl, einen Marktanteil von 17 Prozent zu. Umsatzmäßig dürften es sogar 33 Prozent sein, da die 1976 produzierten 1000 Drucker der oberen Leistungspalette angehören (300 Zeilen pro Minute und mehr). Im europäischen Raum liegt der Marktanteil umsatzmäßig vermutlich erst bei 15 - 16 Prozent; dabei dürfte der Deutschland-Markt immerhin schon mehr als 10 Prozent Volumen erreicht haben.

Das kommende Geschäftsjahr steht ganz unter dem Zeichen eines starken Engagements im unteren Leistungsbereich der Druckerpalette. Hier verspricht man sich kontinuierliche Zuwachsraten von 40 bis 45 Prozent durch die Entwicklung im Terminalsektor, bei den "Small Business Computern" und damit verbunden bei der Textverarbeitung. Unter diesem Aspekt ist auch zu sehen, daß Dataproducts in diesem Jahr einen Matrix-drucker ankündigt und bei den Zeilendruckern auch im unteren Bereich eine "ernsthafte Alternative" zu Centronics-Druckern offerieren will.

Verstärkte Konkurrenz also auf die Druckermarkt, vor allem für die in der Bundesrepublik starken Hersteller Logabax und Centronics. Vermutlich wird jedoch der Anwender davon wenig merken, denn Dataproducts verzichtet auch weiterhin auf das Geschäft mit dem Anwender. Die fallenden Preise, die sich nicht nur aus dieser verstärkten Konkurrenz, sondern auch durch verbesserte Produktionsmethoden oder durch den Einsatz von neuen Technologien ergeben, kommen aber voll den Computerherstellern zugute. Da werden sich viele Dataproducts-Kunden fragen müssen, ob sie auch weiterhin eigene Drucker entwickeln und fertigen sollen, da der Aufschlag zwischen OEM-Einkaufspreis und Endabnehmerpreis nach Schätzungen von Dataproducts rund 150 Prozent beträgt. Eigenentwicklungen in eng begrenzten Märkten, wie zum Beispiel die neuen Hochgeschwindigkeitsdrucker, überläßt allerdings auch D(...)

products "großzügig" den Maintframern Ó la IBM, CDC oder Siemens.