Tintenstrahl versus Laser

Drucker boomen trotz E-Mail und Internet

19.05.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Drucker, Multifunktionsgeräte, Faxgeräte und Kopierer gehören zweifellos zu den wichtigsten Arbeitsmitteln. Ihre Bedeutung hat trotz Internet und E-Mail nicht abgenommen. Im Gegenteil: Es wird mehr gedruckt denn je, wie die "printerumfrage 08" beweist. Sie wurde von Dokulife Research & Consulting und Brother Deutschland betrieben.

Dem Marktforschungsunternehmen Gartner zufolge wurden allein 2008 rund 48 Millionen Drucker und Druckgeräte in der Emea-Zone, also Europa, Afrika und Naher Osten, verkauft. Doch trotz der immensen Absatzzahl und der fundamentalen Bedeutung von Printern für Unternehmen ist relativ wenig darüber bekannt, wie Drucker, Kopierer, Multifunktions- oder Fax-Geräte "in der freien Wildbahn" tatsächlich genutzt werden.

Die printerumfrage 08 basiert auf einer Online-Befragung, an der 7044 Personen aus allen beruflichen Schichten und Unternehmensgrößen teilnahmen. Sie stellt damit die größte Studie zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum dar. Die Untersuchung wurde von Brother Deutschland unterstützt, aber herstellerunabhängig betrieben.

E-Mails und Web-Seiten erhöhen das Druckvolumen

Warum das Druckvolumen trotz E-Mail und Internet steigt, darauf liefert die printerumfrage 08 eine schlüssige Antwort. Die Befragung brachte ans Licht, dass die vermeintlichen Speerspitzen des "papierlosen Büros" - nämlich E-Mails und Web-Seiten - in Wahrheit zu den am häufigsten gedruckten Dokumententypen gehören. Zwar ersetzen E-Mails viele Briefe auf Papier - aber mit der Flut an elektronischer Post steigt dennoch das gesamte Druckvolumen. 68 Prozent der Befragten gaben an, dass sie E-Mails häufig oder sehr häufig ausdrucken. Berücksichtigt man zudem, dass 36 Prozent der Interviewten sogar Web-Seiten häufig oder sehr häufig ausdrucken, wird klar, welchen Einfluss die elektronischen Medien auf das Druckaufkommen haben.

Der Druck von Fotos spielt im beruflichen Bereich erwartungsgemäß eine untergeordnete Rolle. Im privaten Bereich sind Fotos hingegen der am zweithäufigsten gedruckte Dokumententyp. Für zu Hause ergibt die Untersuchung, dass Textdokumente im Ausdruck obenan stehen, gefolgt von Fotos, E-Mails, Web-Seiten und Präsentationen.

Tintenstrahlgeräte rangieren vor dem Farblaser

59 Prozent der Angestellten nutzt im Büro einen Tintenstrahldrucker. Quelle: dokulife (n = 2386)
59 Prozent der Angestellten nutzt im Büro einen Tintenstrahldrucker. Quelle: dokulife (n = 2386)

Bei der Kostenoptimierung von Druckinfrastrukturen werden Tintenstrahlgeräte häufig als Kostentreiber Nummer eins bezeichnet. Auf den ersten Blick stellen sie wegen hoher Druckkosten für Unternehmen tatsächlich ein teures Unterfangen dar. Trotzdem, so belegt die Studie, sind Tintenstrahler aus dem Berufsalltag nicht wegzudenken. Besonders bei Selbständigen, Freiberuflern und Kleinstbetrieben sind die günstigen Tintenstrahlgeräte beliebt: 75 Prozent der Nichtangestellten gaben an, dass sie einen Tintenstrahler im Büro verwenden. Doch auch in größeren Unternehmen dominiert für den Farbdruck der Tintenstrahler: 59 Prozent der befragten Angestellten nutzen für ihre Arbeit ein Druckgerät mit Tintenstrahltechnologie, nur 43 Prozent hingegen einen Farblaser.