Florierende Geschäfte mit der Unsicherheit

Druck auf Security-Anbieter steigt

30.04.2004
MÜNCHEN (CW) - Der IT-Sicherheitsmarkt wächst insgesamt stark, den meisten Firmen geht es finanziell gut. Dennoch taten sich einige Security-Anbieter schwer, die kurz- und mittelfristigen Prognosen erneut zu steigern.

Angesichts regelmäßiger Angriffe aus dem Internet, der Virenflut sowie neuartiger Attacken wie dem so genannten Phishing, der Sammlung von Passwörtern mittels E-Mails und falscher Web-Seiten, ist die Angst der Anwender nicht unverständlich. Daher konnten die meisten der Sicherheitslieferanten im ersten Quartal gute Gewinne machen - Ausnahmen wie Articon-Integralis bestätigen die Regel. Die Prognosen fielen indes häufig durchwachsen aus.

Das britische Unternehmen Articon-Integralis sprach bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen zum ersten Berichtszeitraum 2004 von einem "ruhigen Beginn" des Jahres. Der Umsatz schrumpfte von 23 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf rund 20 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) belief sich auf minus 800000 Euro. Zwölf Monate zuvor hatte die Firma noch einen Verlust von 1,4 Millionen Euro ausweisen müssen. Articon-Integralis konzentriere sich weiterhin auf das Erreichen des kostendeckenden Ebitda, hieß es.

Demgegenüber sah es bei Checkpoint Software deutlich besser aus. Zwar sank deren Nettogewinn um ein Drittel auf 42 Millionen Dollar, allerdings hängt dies mit der Übernahme der Firma Zone Labs und daraus resultierenden Abschreibungen von 23 Millionen Dollar zusammen. Der Umsatz (ohne Zone Labs) stieg von 105 Millionen um elf Prozent auf 116 Millionen Dollar, was leicht über den Erwartungen der Analysten lag. Der Ausblick auf das laufende Quartal fiel zudem positiv aus.

Verhaltener Ausblick

Dies traf nicht auf den japanischen Anbieter Trend Micro zu, der für den laufenden Berichtszeitraum sequentiell stagnierende Umsätze sowie einen geringeren Profit anpeilt. Im ersten Quartal waren die Einnahmen noch um 25 Prozent auf 126 Millionen Dollar geklettert, der Nettogewinn des Antivirenspezialisten verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 81 Prozent auf 29 Millionen Dollar. Insgesamt gelang es der Company, die eigenen Prognosen zu übertreffen.

Internet Security Systems (ISS) erfüllte die Analystenerwartungen, der Umsatz stieg von 60 Millionen auf 67 Millionen Dollar. Für den aktuellen Berichtszeitraum geht die Company davon aus, 66 bis 70 Millionen Dollar einzunehmen, im gesamten Geschäftsjahr wurden bis zu 285 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Der Nettoprofit sank im ersten Quartal geringfügig auf 5,2 Millionen Dollar. Die Gewinnprognose vor Sonderposten für das Gesamtjahr, die minimal reduziert wurde, enttäuschte jedoch die Wallstreet, so dass der Kurs der ISS-Aktie einbrach. (ajf)