Rationalisierung im Büro:

Druck auf konventionelle Arbeitsmittel

31.05.1985

MÜNCHEN (CW) - Trotz jährlicher Zuwachsraten zwischen 15 und 20 Prozent werden elektronische Produkte Papier und Bleistift im Verwaltungsalltag auch langfristig nicht ganz verdrängen.

Bis 1990 werde, so eine von der Hoffmann Industrieberatung GmbH vorgelegte Studie zum strategischen Marketing für Produkte der Informationstechnik, freilich nur noch ein Sockel von 26 Prozent aller Arbeitsabläufe verbleiben, der nach wie vor ohne elektronische Unterstützung erledigt wird.

Das hohe Rationalisierungspotential in den Arbeitsplätzen der Sachbearbeiter und Fachkräfte, auf die 70 Prozent der Personalkosten im Büro entfallen, sei in den kommenden Jahren die treibende Kraft für den Einsatz dezentraler Datenverarbeitung. Voraussetzung für den breiten Einsatz sei allerdings die Entwicklung problemorientierter und leicht erlernbarer Software.

Der Substitutionsdruck im Bereich der konventionellen Arbeitsmittel falle damit geringer aus, als allgemein angenommen werde. Um Wachstum und Profitabilität zu sichern, müßten Unternehmen in Märkten mit hohem Substitutionsdruck ihr Produktsortiment neu strukturieren. Dies komme nicht

zwingend einem kurzfristigen Einstieg in die Elektronik gleich. Allerdings müsse in solchen Bereichen wegen der zum Teil verlängerten Nutzungsdauer der Produkte zunächst der Ausgleich über eine bessere Marktausschöpfung gesucht werden.