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Droht Europäern Spam-Mail-Flut?

12.07.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die E-Mail-Konten von EU-Bürgern könnten künftig mit elektronischen Direkt-Marketing-Sendungen bombardiert werden, sollte das Europäische Parlament im September einem Vorschlag zustimmen, der die "Opt-out"-Version für die Verbraucher festlegt. Am gestrigen Mittwoch entschied sich zumindest das Privacy-Komitee des EU-Parlaments für diesen Entwurf, nach dem Werbe-Mails ("Spam") erst dann nicht mehr zugestellt werden dürfen, wenn der Adressat diese abbestellt. Die von Verbraucherschützern favorisierte "Opt-in"-Variante wurde von dem Komitee abgelehnt. Hier wären die Möglichkeiten des Spamming insofern eingeschränkt, als sie vor dem Verschicken der Spam-Mails das Einverständnis der Empfänger einholen müssten.

Sollte die Vollversammlung des EU-Parlaments im Herbst dem Opt-out-Vorschlag zustimmen, was allgemein erwartet wird, so könnten auf die Endverbraucher hohe Kosten für die Verarbeitung ihrer E-Mails zukommen. Immerhin müssen die meisten Europäer nach wie vor Internet-Nutzungsgebühren im Minutentakt bezahlen.