DRM-Projekte richtig umsetzen

30.03.2006
Von Markus  Huber-Graul

Die ideale Vorgehensweise

Aus der Antwort auf diese grundsätzlichen Fragen ergeben sich die drei wichtigsten Grobphasen, an die sich Unternehmen bei der Einführung von DRM-Systemen halten sollten: In der strategischen Phase geht es darum, welche Ziele das Unternehmen mit einer DRM-Technik verfolgt, welche Kunden das Unternehmen hat, welche Produkte und Vertriebswege betroffen sind und so weiter. Auch die Überlegungen zu den gesetzlichen Aspekten sind unbedingt zu diesem Zeitpunkt anzustellen. In der anschließenden taktischen Phase gilt es, die Projektteams im Unternehmen zu bilden, die betroffenen Bereiche und Gruppen zu integrieren und ein Projektziel zu formulieren, das sich durchaus in mehrere Einzelziele gliedern kann. Schließlich folgt die operative Phase, in der die infrastrukturellen und technischen Arbeiten angesiedelt sind. Nach der Formulierung und Verabschiedung des Pflichtenhefts sollte besonderer Wert auf einen Technologiepartner gelegt werden, der im lokalen Markt erfahren ist.

Fazit

Technikfreaks verstehen DRM gern als Schreckensvision und Einschränkung ihrer Freiheit. Häufig wird der Eindruck vermittelt, es gehe den Rechteinhabern nur darum, ihre Inhalte wegzuschließen. Aber Märkte können nur bestehen, wenn jeder Marktteilnehmer für sein Produkt eine Entlohnung erhält. Online- und Offline-Branchen werden immer wieder neue Geschäftsmodelle erfinden, die dann auch wieder neue Wettbewerber anziehen.

Die Unterhaltungsindustrie und Telekommunikationsunternehmen haben ein Interesse daran, ihre Erzeugnisse den Kunden auf verschiedenen Wegen zugänglich zu machen. Heute existieren mehr Quellen für den Genuss geschützter Inhalte als je zuvor: Bild- und Tonträger (CD, DVD, MC, SACD, DVD-Audio), die verkauft oder durch öffentliche Bibliotheken verliehen werden, legale Online-Angebote, Rundfunksendungen oder Internet-Radio. DRM bietet die Möglichkeit, den Wettbewerb und damit die Erschließung neuer Märkte voranzutreiben.