IBM übernimmt die gemeinsam entwickelte Finanzmarkt-Datenbank

Dresdner bezieht Risiko-Controlling on demand

09.01.2004
MÜNCHEN (qua) - Den Betrieb ihrer Datenbank für Finanzmarkt-Informationen überträgt die Dresdner Bank an den Entwicklungspartner IBM. Sie will die für das Risiko-Controlling aufbereiteten Marktdaten "on demand" ins Haus holen.

"Nachhaltige Kostensenkung bei gleich bleibender Qualität und Versorgungssicherheit" verspricht sich das Geldhaus von der Auslagerung. So jedenfalls formulierte es das für Risiko-Management zuständige Vorstandsmitglied Otto Steinmetz, dessen Unternehmensbereich die Entwicklung des Systems vor mehr als drei Jahren angestoßen hatte. Wie ein Dresdner-Bank-Sprecher versicherte, geht es hier keineswegs um kundenbezogene oder für das Tagesgeschäft benötigte Informationen, sondern um reine Marktdaten, beispielsweise von Reuters oder Bloomberg.

Im Rahmen des Abkommens wird die IBM das System weiter ausbauen und die notwendigen Prozesse in Eigenregie managen. Mit der Übergabe des Produkts sollen auch zwei Dutzend Dresdner-Bank-Mitarbeiter, hauptsächlich Risiko-Controlling-Spezialisten, zu dem IT-Riesen wechseln.

Vereinbarungsgemäß will IBM Business Consulting Services die historisch aufbereiteten und für das jeweilige Portfolio maßgeschneiderten Geldmarktinformationen nicht nur der Dresdner Bank, sondern auch anderen Finanzdienstleistern und Versicherungen offerieren. Vor dem Hintergrund verschärfter Risiko-Management-Bestimmungen ("Basel II" für Banken, "Solvency II" für Versicherungen) erwäge derzeit jedes vierte europäische Finanzinstitut, Referenzdaten extern einzukaufen.